Alohomora
Tief atmete Frederick durch. Sechs Jahre hatte er genau auf diesen Moment hingearbeitet. Auch wenn ihm anfangs gar nicht klar gewesen war, dass es das war, was er wollte. Doch nachdem er das erste Mal die Reden der Schulsprecher Kandidaten gehört hatte, wusste er, genau das war es! Auch wenn er es eigentlich niemandem groß gesagt hatte. Demnach war es doch eine große Überraschung, dass er nun auftrat und seine Rede hielt. Jedoch war er nervös, nervöser als er jemals gewesen war. Noch nervöser als er es damals war, als er das erste Mal dem Sprechenden Hut gegenübergestanden hatte.
“Liebe Mitschüler und liebe Mitschülerinnen, viele von euch werden vielleicht überrascht sein, gerade mich hier stehen zu sehen und die, die es nicht sind, werden mich einfach noch nicht kennen. Daher stelle ich mich am Besten einfach mal vor. Ich bin Frederick Allday und bin - wie nicht anders zu erwarten - gerade dabei mein letztes Schuljahr hier auf Hogwarts zu absolvieren. Warum ich sage, dass manche überrascht sein werden, mich hier zu sehen? Nun, weil ich bisher wohl niemandem von meinem Wunsch, als euer Schulsprecher zu vertreten, erzählt habe. Aber darum soll es heute so gar nicht gehen, nicht wahr?” Frederick ließ seinen Blick über die versammelte Menge gleiten und schluckte. Ja, nervös war er noch immer. “Sechs Schuljahre habe ich bereits in diesen Mauern verbracht, sie alle brachten nicht nur mir, sondern allen hier Lernenden, Höhen und Tiefen. Ich sehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf die vergangenen Jahre zurück.
Einerseits bin ich sehr stolz darauf, was meine Vorgänger alles geleistet haben, andererseits bin ich traurig darüber, dass es noch so viel zu tun gibt. Viel mehr, als ich selbst jemals bewerkstelligen könnte. Doch wir müssen genau hier beginnen. Mit wachsendem Stolz konnte ich beobachten, wie AGs gegründet wurden, wie Freundschaften auch Häuserextern geschlossen wurden, wie sich das Miteinander generell verbessert hat. Doch eben hier gibt es nach wie vor Verbesserungsbedarf. Was aber nicht zwingend an Euch liegt, liebe Mitschüler*innen. Ich weiß selbst, dass so etwas leider zumeist vom Elternhaus her kommt. Bin ich doch dabei ebenfalls ein gebranntes Kind.
Doch können wir unsere Eltern und Großeltern vielleicht nicht ändern, so können wir uns selbst und unsere Gedanken ändern! Schaffen wir die Vorurteile ein für alle Mal ab! Ich bin für die Förderung Häuserübergreifender Events, die ein Zusammenkommen der Häuser ermöglichen und AGs, für Lerngruppen außerhalb des eigenen Hauses bereits ab dem ersten Schuljahr.”
Tief durchatmend sah Frederick in die Menge. “Desweiteren möchte ich mich dafür einsetzen, dass mehr Freizeitaktivitäten für die Kreativen unter uns oder auch die Sportlichen geschaffen werden. Ebenfalls möchte ich eine Kultur-AG in die Welt rufen, die es den Schülern hilft, mehr über die anderen Kulturen zu lernen, da wir doch sowohl in der Schülerschaft als auch in der Lehrerschaft mehr als nur die britische Kultur vertreten haben.