*stolpert über seine eigenen Füße und findet gerade noch so Halt, ehe er an dem Erzähler-Hocker hängen bleibt und direkt rüberpurzelt*
Urp…!

*hievt sich schnell auf und nimmt hastig Platz, bevor noch weiteres Unglück passiert*
HALLÖCHEN! Bevor ich loslege, noch eine kleine, wichtige Info vorab: Dawson ist auf geheimer Mission! Jaaa, richtig gehört. Was wiederum heißt, dass er uns heute leider nicht mit seiner strahlenden Persönlichkeit bereichern wird, aber die Wiedersehensfreude umso mehr steigen lässt! Lasst uns also gemeinsam stark bleiben und nicht in Tränen ausbrechen - in der nächsten Ausgabe ist er wieder dabei!

*klatscht in die Hände und reibt diese ganz schnell aneinander*
Jetzt geht's aber wirklich los!
*räuspert sich*
Es lebte einmal eine alte Geiß zusammen mit ihren sieben Geißlein. Wie jede Mutter es tut, liebte sie die Kleinen so sehr, wie eine Mutter ihre Kinder lieben konnte. Eines Tages jedoch musste sie in den Wald und Futter holen und bevor sie ging, trommelte sie die Sieben zusammen und warnte sie vor…!
…
Drystan! Dein Einsatz!

*kriegt das Grinsen nicht mehr aus seinem Gesicht und fährt schnell in hoher Stimme fort*
  "Oh liebe Mutter, wir wollen uns schon in Acht nehmen, ihr könnt ohne Sorge fortgehen."

Für's Feeling~
Jedenfalls meckerte die Alte kurz darauf und begab sich auf den Weg-…
auch auf eine geheime Mission!

Geheime Mission!
Es dauerte auch nicht lang, da klopfte es schon an der Tür des Heimes, durch welche man eine Stimme vernehmen konnte…!

*ist wieder voll in seinem Element*
  "Wir machen nicht auf! Du bist nicht unsere Mutter, die hat eine feine und liebliche Stimme! Aber deine Stimme ist rau, du bist der Wolf!"
erkannten die Geißlein und schlugen den Wolf erstmals in die Flucht. Dieser lief zu einem Krämer und kaufte sich ein großes Stück Kreide. Diese verputzte er und wie durch Zauberhand klang seine Stimme so fein, dass er noch einmal sein Glück versuchte und erneut an die Haustür klopfte.
Ein weiteres Mal rief er durch das Holz…!

Möööp! Falscher Text!

Doch auch dieses Mal klappte es nicht, da seine schwarze Pfote auf der Fensterbank lag und die Jüngeren diese erspähten.
Erneut bläkten sie zur Antwort:
  "Wir machen nicht auf, unsere Mutter hat keinen schwarzen Fuß wie du!
Du bist der Wolf!"
bis dieser verschwand und sich auf den Weg zu einem Bäcker begab. Dort log er, er habe sich den Fuß gestoßen und der gute Herr solle ihm diesen mit Teig bestreichen. Und als dieser sein Werk vollendete, setzte der Wolf seinen Weg fort - dieses Mal zu einem Müller…!

Der Müller aber weigerte sich, denn er hatte den Verdacht, der Wolf wolle jemanden betrügen. Da drohte ihm der Wolf…!

*beugt sich leicht nach hinten, um etwas den Abstand zu wahren und schluckt kurz, ehe er sich räuspert*
Und voller Furcht gehorchte der Müller und machte ihm die gewünschte Pfote mehlig weiß. Ein drittes Mal lief er zurück zum Haus der Geißlein, klopfte abermals gegen das Holz und sprach mit feiner Stimme zu den Kindern…!

Diese verlangten, er solle zuerst die Pfote auf das Fensterholz legen und da erkannten die Kleinen das Weiß des Felles. Voller Überzeugung öffneten sie die Türe und erschraken mit einem Mal vor dem Wolf, ehe sie versuchten, sich zu verstecken. Eines sprang unter den Tisch, das zweite ins Bettchen, das dritte in den Ofen, das vierte in die Küche, das fünfte-

Holla die Waldfee, ist das eine lange Aufzählung...
*kratzt sich kurz den Kopf, ehe er weiter erzählt*

Das fünfte in den Schrank, das sechste unter die Waschschüssel und das letzte der Sieben in den Kasten der Wanduhr. Der Wolf aber fand sie alle und verschlang eins nach dem anderen mit einem großen Happs in seinem Rachen. Nun ja - fast alle! Denn das Jüngste in dem Uhrenkasten,
das fand er nicht.

Ganz genau!
Mit vollem Bauch trottete er schweren Schrittes wieder von dannen und legte sich draußen ins weiche Grün der Wiese unter dem Schatten eines Baumes, ehe er einschlief.

Es dauerte nicht lang, da kam die wahre Mutter nach Haus und besah sich entsetzt das angerichtete Chaos. Tisch, Stühle und Bänke waren umgeworfen, die Waschschüssel zu Bruch gegangen und Decke sowie Kissen aus dem Bett gezogen worden. Verzweifelt rief sie jeden einzelnen Namen ihrer Geißlein, allerdings folgte Stille. Sich der Wanduhr nähernd, ertönte mit einem Mal eine feine Stimme aus dieser und bat darum, sie doch herauszuholen. Augenblicklich half sie der Jüngsten und diese erzählte ihr kurz darauf, was geschehen war.
Bitterlich weinte die Mutter über ihre armen Kinder, bis sie sich das letzte verbliebene Geißlein schnappte und mit ihm hinauslief.

Auf der Wiese angekommen, auf welcher der Wolf unter dem Schatten des Baumes vor sich hin schnarchte, betrachtete sie ihn und seinen kugelrund gefüllten Bauch genauer. In diesem regte und zappelte etwas ganz plötzlich und da kam die alte Geiß auf eine Idee. Eilig holte sie Schere, Nadel und Garn und schnitt dem bösen Wolf den dicken Bauch auf. Kaum war der Schnitt gesetzt, streckte auch schon das erste Geißlein seinen Kopf heraus und je weiter sie schnitt, desto mehr sprangen aus dem Wanst heraus.

Na so gierig, wie er die Kleinen verspeist hatte, kam er doch gar nicht dazu, ordentlich zu kauen! Selbstverständlich waren alle außer sich vor Freude. Allerdings war die Mutter noch nicht fertig mit dem bösen Wolf und sprach leise zu ihren Kindern…!

Das machst du wirklich toll, Drys!

*lacht leicht und tippt sich kaum merklich die Stirn*
Den Worten der alten Geiß Folge leistend, schleppten die Jüngeren die Steine herbei und stopften diese bis zum Anschlag in den ehemals leeren Bauch des Wolfs. Daraufhin nähte die Ältere eilig die Schnittstelle wieder zu. Als der Wolf dann ausgeschlafen hatte, plagte ihn, durch die schweren Steine im Magen, großer Durst, woraufhin er sich zu einem Brunnen aufmachte, um dort zu trinken. Während er einen Schritt nach dem anderen tat,
hörte er es rappeln und spitzte die Ohren…!

*wirft ihm die Wolfsohren zu*
Und ich hab sie aufgesammelt!

Ey!
*schaut ganz empört Drys an*
Angekommen am Brunnen, bückte sich das böse Tier über das Wasser und fiel mit einem lauten Platsch, durch das Gewicht der schweren Steine, hinein ins Nass und ertrank schlussendlich elendig. Die Geiß und ihre Geißlein sahen dem Geschehen wiederum heimlich zu und rannten zum Brunnen, um voller Freude um diesen zu tanzen.
*streckt die Arme in die Luft und sieht Drys erwartungsvoll an*

Ach komm schon, Drys! Jetzt sei kein Spielverderber!

Die Geißlein aber nicht, also stell dich nicht so an!

Jaja, ganz wie du meinst!
*erwidert das Nicken und holt ebenfalls tief Luft*
  "Der Wolf ist tot!"

*freut sich wie Bolle und gibt Drys schnell ein Highfive, ehe er die Arme wieder runternimmt*
Yeah! Und zu guter Letzt:
Wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute - Ende~