Hallo zusammen!
Hier sind wieder die Märchenjungs Dawson & Drystan
zusammen mit ... Darwyn MacKenna !

Das Motiv der Geschwister wird in Märchen sehr unterschiedlich behandelt. Sowohl Mädchen als auch Jungs können so von Neid zerfressen sein, dass sie ihren Geschwistern, meist den jüngsten, überhaupt nichts gönnen, wie bei Die drei Federn. Am schlimmsten behandeln oft Stiefschwestern das unliebsame Geschwisterchen und lassen es unangenehme Arbeiten verrichten, wie bei Aschenputtel. Allerdings gibt es auch Gegenbeispiele, in denen Geschwister sich unterstützen, beschützen und wie Pech und Schwefel zusammenhalten, komme was wolle. So zum Beispiel bei Hänsel und Gretel. Auch in unserem heutigen Märchen müssen Geschwister große Veränderungen durchleben, aber seht selbst, wie diese Märchenfiguren miteinander umgehen…
 
Und nun Bühne frei für das 41. Märchen, das wir euch präsentieren dürfen:
"Brüderchen und Schwesterchen", ein Märchen der Gebrüder Grimm (KHM11)
Brüderchen und Schwesterchen
Hier kommt das Dynamische Duo im Dialog!
*setzt sich in gemütlicher Pose auf die Märchencouch*
Oh, wie hab ich die vermisst! So bequem wie eh und je, nicht wahr, D? Begrüßen wir unseren heutigen Gast, Darwyn MacKenna, ehemals aus dem Hause Ravenclaw. Mal sehen, was du uns Schönes mitgebracht hast.
*macht es sich ebenfalls bequem*
Willkommen in unserer Mitte, Darwyn! Wir sind gespannt, was du uns heute erzählst.
Vielen Dank für die Einladung zum Märchenblog. Ich habe mich sehr gefreut.
*nimmt auf der Couch Platz und lässt sich gemütlich nach hinten sinken*
Ich habe heute mein persönliches Lieblingsmärchen mitgebracht, in dem es um Geschwisterliebe geht. Aber ich will hier nicht zu viel vorgreifen, das werdet ihr gleich selbst hören:
Es waren einmal ein Brüderchen und ein Schwesterchen, die lebten gemeinsam bei ihrer Stiefmutter. Ihre eigene Mutter war vor nicht allzu langer Zeit verstorben. Seitdem ging es ihnen überhaupt nicht mehr gut. Ihre Stiefmutter gab ihnen nur das älteste Brot zu essen, sogar dem Hund erging es besser. Als das Brüderchen und das Schwesterchen es nicht mehr aushalten konnten, beschlossen sie ihr Glück in der weiten Welt draußen zu suchen. Und so gingen sie fort.
Da greift dann der Überlebenswillen. Wie alt die beiden wohl sein mögen? Es ist jedenfalls ganz schön mutig, sein Zuhause zu verlassen, ohne zu wissen, was noch passieren wird. Vermutlich ist alles besser, als ihre aktuelle Situation.
Die armen Kinder… erst die eigene Mutter verloren und dann eine schreckliche Stiefmutter bekommen.
Auch in diesem Fall wurde die leibliche Tochter der Stiefmutter bevorzugt. Da war es bestimmt die beste Option das Elternhaus hinter sich zu lassen und das Leben selbst in die Hand zu nehmen. Das Verschwinden der Geschwister blieb aber natürlich nicht unbemerkt. Die Stiefmutter, die in Wirklichkeit eine Hexe war, schlich ihnen nach und als Strafe für die entflohenen Kinder verzauberte sie alle Quellen im Walde.
Am darauffolgenden Tage wurde das Brüderchen sehr durstig und so machten sich die Geschwister auf die Suche nach einer Quelle. Schon bald hatten sie eine gefunden. Das Brüderchen beugte sich über das Wasser, um daraus zu trinken, doch das Schwesterchen hielt ihn zurück. Die Quelle hatte ihr mit leisen Worten zugeflüstert, dass jeder, der aus ihr tränke, in einen Tiger verwandelt werden würde. Das Schwesterchen bat das Brüderchen nicht aus der Quelle zu trinken und es willigte ein, bis zur nächsten Quelle zu warten.
Das Schwesterchen ist wohl auch eine Hexe. Mit ihrer Gabe kann sie kein gewöhnlicher Muggel sein. Schon fies, das Wasser zu verfluchen. Man kann schließlich über eine längere Zeit ohne Nahrung überleben, aber Flüssigkeit benötigt unser Körper dringend.
Und eine Hexe ist die Stiefmutter auch noch. Das kann ja nur in einer Katastrophe enden. Es wundert mich aber ein wenig, dass die Stiefmutter überhaupt Interesse daran hat, dass die Kinder weg sind. Ob das Schwesterchen einfach nur sehr gut hören kann?
Ich vermute, dass die Stiefmutter mit der Flucht zwei gute Arbeitskräfte verloren hat, was ihr sicher nicht allzu recht war. Deshalb hat sie sich eine Strafe überlegt, die sie früher oder später treffen würde. Womit sie letztendlich auch Recht behalten sollte.
Die Geschwister kamen sehr bald zu einer weiteren Quelle. Das Brüderchen lehnte sich erneut über das Wasser, um seinen Durst zu stillen. Jedoch wurde es erneut zurückgehalten. Die Quelle hatte dem Schwesterchen zugeflüstert, dass jeder, der aus ihr tränke, in einen Wolf verwandelt werden würde. Abermals bat sie das Brüderchen seinem Verlangen nicht nachzugeben und er versprach ein weiteres Mal abzuwarten.
Als sie an die dritte Quelle gelangten, war das Brüderchen so durstig geworden, dass das Schwesterchen seine Warnung nicht mehr aussprechen konnte. Es musste mit ansehen, wie sich ihr geliebtes Brüderchen in ein Reh verwandelte, sobald der erste Tropfen Wasser seinen Lippen benetzt hatte. Das Schwesterchen weinte nun bitterlich und die Stiefmutter grämte sich, dass nur ihr schwächster Zauber das Brüderchen getroffen hatte.
Diese gemeine Frau! Ich hoffe, sie wird für ihr schlimmes Vergehen noch bestraft werden. Böse Taten kehren oft zu einem zurück. Und da haben wir sie wieder, die magische Zahl Drei!
Die Zahl hatten wir schon ein Weilchen nicht mehr! Ich kann das Brüderchen ein wenig verstehen. Das kennt sicher jeder, so einen Moment, in dem man ganze Wasserflaschen leeren könnte.
Die Zahl 3 hat tatsächlich etwas Magisches an sich. In meiner Zeit im Quidditchteam habe ich auch die Nummer 3 getragen. Leider konnte ich damit auch keinen magischen Sieg für Ravenclaw erringen. Dennoch war es eine wundervolle Zeit. In dem Märchen hat sie die Geschwister aber in jedem Fall vor größerem Unheil bewahrt.
Das Schwesterchen wollte von nun an für das Rehlein sorgen. Sie knüpfte ein Halsband aus ihren goldenen Strümpfen und führte das Tier weiter durch den Wald.
Moment mal, goldene Strümpfe? Ich dachte, die Geschwister kämen aus einfachen Verhältnissen!
Das dachte ich auch, aber vielleicht ist das noch ein Andenken von der Mutter. Das Halsband ist auf jeden Fall nicht verkehrt, so erkennt sie, welches Reh ihr Bruder ist.
Die Lebensumstände der Geschwister sind wohl nicht genau geklärt. Es ist nur bekannt, dass die Stiefmutter sie schlecht behandelt hat. Möglicherweise war ihre Familie bis zu dem Tod der Mutter gar nicht so arm. Wer weiß?
Nun, das Schwesterchen zog mit dem Rehlein durch den Wald und nach einiger Zeit erreichten sie ein Haus. Es schien verlassen zu sein und damit wurde es zu ihrem Zuhause. Sie führten ein gutes Leben zu zweit. Der Wald gab ihnen alles, was sie zum Leben brauchten.
Puuuh, also da ziehe ich meinen Zauberhut! Nur von dem zu leben, was der Wald hergibt, ist schon nicht leicht. Dazu muss man eine ganze Menge wissen, schätze ich.
Gegen so eine Hütte im Wald würde ich auch nicht nein sagen. Was mich allerdings beschäftigt. Das Schwesterchen muss doch auch irgendwann durstig sein und trinken… ist der Zauber aus der Quelle schon mit dem Brüderchen beendet worden?
Das ist allerdings eine sehr gute Frage. Ich denke, Dawson liegt mit seiner Annahme da ganz richtig. Denn nicht nur die beiden Kinder sind auf die Quellen angewiesen, sondern auch die anderen Menschen. Würde der Zauber anhalten, dann wären früher oder später alle Bewohner des Königreichs verzaubert gewesen.
Das ist wirklich eine spannende Überlegung!
Aber die Geschichte endet an dieser Stelle jah noch nicht. Eines Tages veranstaltete der König eine große Jagd. Die Jagdhörner und der Jubel der Jäger hallte durch den Wald. Daraufhin wurde das Brüderchen sehr aufgeregt. Es wollte unbedingt bei der Jagd mitmachen und sich amüsieren. Es bat das Schwesterchen ihn hinaus zu lassen. Das Schwesterchen stimmte zu, mit der Bitte am Abend wieder zurück zu sein. Wenn sie ihm die Türe öffnen sollte, dann musste es nur die Worte “Lieb Schwesterlein, lass mich herein” sagen und sie würde es herein lassen.
Das Brüderchen hatte auf der Jagd seinen Spaß. Es lockte die Jäger und sprang jedes Mal im letzten Moment in die Büsche. Keinem gelang es auch nur in seine Nähe zu kommen. Am Abend kehrte es munter und gesund wieder zu dem Haus im Wald zurück. Es sagte sein Sprüchlein auf und das Schwesterchen hieß es Zuhause willkommen.
Ganz schön waghalsig, der Junge. Er spielt hier immerhin mit seinem Leben und bereitet seiner Schwester mit Sicherheit ordentlich Sorgen!
Das ist nicht nur waghalsig, sondern auch ziemlich dumm. Nicht nur vom Brüderchen. Das hätte mächtig schiefgehen können und nun vermute ich, dass sie es auf das Reh mit dem goldenen Halsband abgesehen haben…
Ziemlich übermütig scheint das Brüderchen jah schon zu sein. Aber allzu viel passiert dort im Walde normalerweise nicht, sich da ein wenig amüsieren zu wollen, kann ich verstehen. Gefährlich ist es aber ohne jede Frage. Die Jagd war nach dem ersten Tag auch noch nicht beendet, am nächsten Tag hörte man die Jäger erneut durch den Wald reiten. Und auch das Brüderchen wollte wieder dabei sein, wo es doch am Vortag so viel Spaß gehabt hatte. Das Schwesterchen ließ es hinaus, erneut mit der Bitte am Abend wieder zurück zu sein. Das Rehlein sprang munter und lustig in den Wald hinein. Es jagte mit den Jägern und amüsierte sich. Gegen Abend wurde es jedoch von einem der Jäger am Fuß verletzt, weshalb es nach Hause hinken musste. Unbemerkt folgte ihm einer der Jäger bis zu dem Häuschen im Wald. Er beobachtete, wie das Rehlein um Einlass bat. Dies berichtete er seinem König, der daraufhin veranlasste die Jagd noch einen weiteren Tag fortzuführen.
So einen sprechenden Rehbock sieht ein Muggel eben auch nicht alle Tage.
Es bleibt nur die Frage, ob jeder das Reh verstehen kann oder ob es nur das Schwesterchen versteht.
Logisch betrachtet müsste es jeder verstehen können, da das Schwesterchen mit keinem Zauber in Berührung gekommen ist, welcher ihr diese Gabe geschenkt hat. Über die Verletzung des Brüderchens war sie vollkommen entsetzt und natürlich in großer Sorge. Glücklicherweise wusste sie aber was zu tun war. Sie behandelte die Wunde mit entsprechenden Kräutern und verband sie.
Das Flüstern der Quelle konnte jedoch nur das Schwesterchen hören, denke ich. Hm… Von Kräuterkunde versteht das Mädchen also auch einiges!
Hoffentlich hat das Brüderchen was aus der Aktion gelernt und es kann froh sein, dass die Schwester weiß, mit welchen Kräutern man Wunden versorgt.
Die Hoffnung blieb leider unerfüllt, denn am nächsten Morgen verspürte das Brüderchen keine Schmerzen mehr. Als es erneut die Jagdhörner vernahm, bat es wieder darum, hinaus gelassen zu werden. Das Schwesterchen weigerte sich erst, doch nach weiterem Bitten des Brüderchens öffnete sie schweren Herzens die Tür. Als sich dieser Tag dem Abend zu neigte, ließ der König, der dieses Mal ebenfalls an der Jagd teilgenommen hatte, sich von dem Jäger zu dem Haus im Walde führen. Er klopfte an und rief: “Lieb Schwesterlein, lass mich herein.” Die Tür öffnete sich und er trat ein. Das Schwesterchen war vollkommen überrascht über den fremden Mann, der plötzlich vor ihr stand. Der König unterdessen war so hingerissen von dem hübschen Mädchen, dass er es bat mit in sein Schloss zu kommen und seine Frau zu werden.
Tja, aber Schönheit ist vergänglich und Liebe nur darauf zu begründen erscheint mir recht oberflächlich. Das hat doch keine gescheite Basis! Märchenhafte Strukturen sind doch oft recht einfach.
Das ist eine unerwartete Wendung. Ich hatte schon Sorge, dass der König Böses tut.
Über die Oberflächlichkeit dieses Angebots lässt sich nur diskutieren, aber ich finde durchaus nachvollziehbar, dass das Schwesterchen einwilligte. Jedoch nur mit der Bedingung, dass auch ihr Brüderchen mit ins Schloss kommen durfte.

Nur wenige Zeit später wurde eine prunkvolle Hochzeit gefeiert. Der Königin und dem Rehlein fehlte es von nun an an nichts mehr. Sie lebten glücklich und zufrieden und bald schon schenkte die Königin ihrem Mann einen Sohn.
Die Nachricht von ihrem glücklichen Schicksal erreichte auch die Stiefmutter. Sie war bis zu diesem Moment davon ausgegangen, dass Brüderchen und Schwesterchen im Wald gestorben waren. Das Wissen, dass sie nun so glücklich waren, weckte ihren Neid und die Rachsucht. Sie schmiedete einen Plan, in dem ihre eigene Tochter den Platz der Königin einnehmen sollte. Diese war nach der Geburt ihres Sohnes so geschwächt, dass sie intensiver Pflege bedurfte. Die Stiefmutter verwandelte sich in die Kammerzofe der Königin. Sie bereitete ihr ein Bad und legte die schwache Königin hinein, die in der Badewanne ertrank.
Oha, wie schändlich!
Ich hab es geahnt, dass es noch nicht zu Ende ist und die Stiefmutter nochmal ins Spiel kommt. Wie kann man nur so grausam sein und ein Kind ertränken.
Sehr simpel, aber doch effektiv, wie ich finde. Ihre eigene Tochter nahm unterdessen den Platz im Bett der Königin ein. Nach dem unbemerkten Tod der Königin, kehrte diese Nacht für Nacht zurück und kümmerte sich um ihren Sohn und um ihr Rehlein. Nur die Kammerzofe, die des Nächtens über den schlafenden Prinz wachte, bemerkte diese. Sie erzählte es dem König, der damit nichts recht anzufangen wusste. Er wollte es selbst sehen und so wachte er in einer Nacht selbst über seinen Sohn. Wieder kam die Königin und kümmerte sich um ihre Liebsten. Bevor sie wieder verschwand, kündigte sie an, dass sie nur noch einmal erscheinen würde und dann nie wieder.
Soll ich es sagen? Die magische Zahl Drei ist heute wiede einmal sehr präsent.
Schade, dass es so enden muss. Das Schwesterchen wäre sicher eine tolle Königin gewesen und das der König es nicht so recht glauben mag, dass die wahre Königin nicht mehr ist, ist traurig.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Stiefmutter da ein wenig den Zauberstab geschwungen hat, um den König in die Irre zu führen. Da irritiere es ihn bestimmt ziemlich nun den Geist seiner verstorbenen Frau zu sehen. Er traute sich erst nicht sie anzusprechen. Es ließ ihm allerdings keine Ruhe und so wachte er auch in der darauffolgenden Nacht im Zimmer des jungen Prinzen. Erneut erschien die verstorbene Königin. Sie hegte und pflegte ihr Kind und ihr Rehlein. Dann verkündete sie, dass dies ihr letzter Besuch gewesen sei. Der König war sich jedoch inzwischen sicher, dass es sich um seine rechte Frau handelte und hielt sie davon ab zu entschwinden. Kaum hatte der König sie erkannt, erwachte die Königin zu neuem Leben.
So einfach geht das? Tja, was sind schon die Heiligtümer des Todes?
Wenn es doch immer nur so einfach wäre! Wie war das mit ‘wahre Liebe heilt alle Wunden’? Wohl auch die, die normal niemand mehr heilen kann.
Vermutlich scheitern die meisten Wiederbelebungen dieser Art daran, dass man die Geister der Verstorbenen verpasst, bevor sie für immer von uns gehen. Der König hatte hier das Glück, dass er nicht zu spät kam. So konnte die Königin ihm von der Intrige, der sie zum Opfer gefallen war, erzählen. Der König war so erbost darüber, dass er die falsche Königin fortjagte, die Stiefmutter jedoch wurde qualvoll verbrannt.
Ein Rudiment der Hexenverfolgungen? Auch in Hänsel und Gretel wird eine Hexe verbrannt. Aber das war wohl eher eine Sabberhexe.
Geschieht der Stiefmutter schon recht. Wer so grausam und falsch ist, muss eben bestraft werden und früher war das wohl häufiger so, dass vor allem Frauen die Dinge konnten, die andere nicht konnten, als Hexe bezeichnet und verbrannt wurden.
Strafe muss sein, heißt es bekanntlich und in diesem Fall war es auch vollkommen gerechtfertigt. Mit dem Tod der Stiefmutter löste sich auch der Zauber, der seit jeher auf dem Brüderchen lag und es erhielt seine menschliche Gestalt zurück. Von nun an lebten sie alle gemeinsam glücklich im Schloss des Königspaares.
Und so heißt es wieder: Ende gut, alles gut. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Der Vorhang fällt - ‘Tschüss Märchenwelt!’
Was für einen gemeinen Zauber die böse Stiefmutter wirkte. Ihr war klar, dass die Kinder früher oder später etwas trinken mussten, um zu überleben. Sie legt ihnen damit zugleich das Schicksal in ihre eigenen Hände, denn sie wählen ihre neue Gestalt unwissentlich selbst, wobei es nur dem Brüderchen an Selbstbeherrschung zu mangeln scheint, denn das Schwesterchen schafft es zu widerstehen. Sie verkörpert das komplette Gegenteil der Stiefmutter, schließlich ist sie die Kümmernde, die sich noch im Tod um ihre Lieben sorgt. Stiefmütter kommen allgemein in Märchen nicht sonderlich gut weg. Woran liegt das? Tatsächlich war in alten Märchen-Versionen zu lesen, dass es sich um die leibliche Mutter handelte, die ihren angeheirateten Kindern Böses antat. Dieses Bild einer ‘Rabenmutter’ passte ganz und gar nicht in die bürgerliche Sichtweise, die in Märchentexten gerne Tugenden vermitteln wollte. So wurde aus der Mutter also die Stiefmutter, die oftmals mit einer bösen Zauberin oder Hexe gleichgesetzt wird. Wenn ihr keine andere Wahl hättet, als aus einer verzauberten Quelle zu trinken, in welches Tier würdet ihr euch am liebsten verwandeln und warum?
 
Was meint ihr? Lasst es uns gerne in einem Kommentar wissen!
 
Auch du hast Lust, als Gast auf der Märchencouch Platz zu nehmen? Schreibe uns gerne eine Eule und wir klären alles weitere mit dir ab!
 
Somit verabschiedet sich das Dynamische Duo für dieses Mal und ist gespannt, welches Märchen als nächstes an der Reihe sein wird.

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