Hallo zusammen!
Hier sind wieder die Märchenjungs Dawson , Drystan & Maverick!

Woran erkennt man, dass der Frühling gekommen ist? Neben den ersten Blümchen beginnen die Singvögel uns mit ihrem Gesang zu erfreuen. Vor allem in früheren Zeiten sind sie als Haustiere beliebt gewesen und wurden in Käfigen gehalten. Beispielsweise der Gesang der Lerche gilt als besonders wohlklingend. In unserem heutigen Märchen löst der Wunsch nach einem solchen Haustier eine Lawine von Ereignissen aus, die das Leben eines jungen Mädchens völlig verändern werden! Seid ihr schon neugierig?
 
Und nun Bühne frei für das achte Märchen, das wir euch präsentieren dürfen:
Das singende springende Löweneckerchen
Hier kommt das Trimagische Team im Dialog!
Ein Mann fragt seine drei Töchter, was er ihnen von seiner Reise mitbringen soll. Die älteste will Perlen, die zweitälteste Diamanten und die jüngste wünscht sich ein singendes springendes Löweneckerchen.
*hebt mal vorsichtig den Arm*
Was genau soll denn dieses Löweneckerchen sein?
Eine Lerche! Der Name ‘Löweneckerchen’ stammt aus dem Niederdeutschen.
Also irgendwie kommt mir das mit den Mitbringseln bekannt vor… Das erinnert mich an Aschi und ihre Stiefschwester! Da waren es Perlen, Edelsteine und Reisig, wenn ich nicht völlig falsch liege.
Stimmt, das Motiv findet man auch in Aschenputtel. In einigen Märchen ist von drei Geschwistern die Rede, wobei die oder der Jüngste die Hauptfigur ist. Und die Zahl Drei ist ja auch magisch, wie wir längst wissen. Ich mache mal weiter. Als der Mann sich auf den Rückweg begibt, hat er alles besorgen können, außer dem Vogel für seine Lieblingstochter.
Ohaaa… Allein, wenn ich mir vorstelle, wie meine Schwestern Geschenke bekommen und ich mit leeren Händen ausgehen würde, komm ich mir nicht nur blöd, sondern auch unfair behandelt vor. Aber irgendwie ist das auch so Gang und Gebe, dass die Lieblingskinder - ich natürlich eingeschlossen - immer den Kürzeren ziehen müssen, kann das sein?
Öhm… dann machst du wohl etwas verkehrt, Mavi. Jedenfalls, mitten im Wald kommen er, vermutlich ist er ein wohlhabender Händler, und sein Diener an ein prächtiges Schloss und finden ein Löweneckerchen auf einem Baum in der Nähe. Als sie sich nähern, um es zu fangen, springt ein Löwe hervor und droht ihnen sie zu fressen, wenn sie ihm den Vogel stehlen wollen. Der Mann bietet ihm Gold an, um ihr Leben zu retten, doch stattdessen verlangt der Löwe ein Versprechen. Ihm soll für den Vogel das Erste überlassen werden, was dem Händler zu Hause begegnet.
*flüstert Dawson zu*
Ob ich vielleicht damit spoilern würde, wenn ich unseren fleißigen Lesern erzähle, dass ich vermute, dass es die Lieblingstochter treffen wird?
Psch… Nicht so laut…!
*nickt hastig und versiegelt also schnell seine Lippen*
*räuspert sich*
Zuerst möchte der Mann sich nicht darauf einlassen, da ihn meist seine jüngste Tochter zuerst begrüßt.
*bastelt schnell was*
Was tust du da…?
Pschhhh!
Der Diener überredet ihn jedoch mit dem Hinweis, dass ihnen ja auch ein Hund oder eine Katze begegnen könnte. Es kommt jedoch so, wie der Mann es vermutet hatte - die jüngste Tochter begegnet ihm.
Tadaaa!

...
...
Zirp zirp~
*hebt eine Augenbraue und erzählt schnell weiter*
Er bittet sie nicht zum Löwen zu gehen, da er annimmt, dass dieser sie zerreißen wird. Sie beharrt jedoch auf dem Versprechen und ist zuversichtlich, dass sie das wilde Tier besänftigen wird, um wieder gesund nach Hause zu kommen. Der Löwe ist in Wahrheit jedoch ein verzauberter Königssohn, der nur bei Tag mit all seinem Hofstaat in Löwen verwandelt wird. In der Nacht erhalten alle ihre natürliche Gestalt zurück.
Ich spüre starke Schwingungen Leute…
Du spürst was?
Schwingungen! Ich empfange etwas!
Ah ja, jetzt ist dir also eine Antenne auf dem Kopf gewachsen?
Neeeee! Aber kommt euch das nicht bekannt vor?! Das klingt doch alles stark nach die Schöne und das Biest!
La Belle et la Bête. Das ist ein französisches Volksmärchen. Hier haben wir ein schönes Beispiel dafür, wie aus mündlichen Überlieferungen verschiedene Versionen entstehen können, auch über Landesgrenzen hinaus. Ist das nicht großartig? Aber was genau hat das mit Schwingungen zu tun?
Sicher, dass du nicht einfach aufs Örtchen musst, Mavi?
Wha-?! Schwingungen in Form von einer Erinnerung! Ihr wisst schon… Wenn euch etwas ganz doll bekannt vorkommt, dann habt ihr doch sicher das Gefühl von so einem Déjà-vu und dann spürt ihr doch so etwas wie-
Maaaavi…
*schmollt*
*seufzt* Die jüngste Tochter wird freundlich empfangen, kommt gleich in der ersten Nacht hinter das Geheimnis des Fluchs und heiratet den Königssohn. Sie leben gemeinsam in der Nacht und schlafen am Tag.
Seeeiiiiii hiiiiieeeeer Gast!
Sei hier Gast!
Wir bedienen ohne Hast
Die Serviette um den Hals, Chérie
Dass du hier nichts verpasst~
*pfeift*
Hast du an einem Plappertrank genippt?
*ist irritiert und kennt keine Disneyfilme*
Dieses Motiv mit dem Prinzen, der in ein Tier verwandelt wurde, haben wir übrigens auch im Froschkönig. Da gibt es also noch eine Parallele zu anderen Märchen.
Genau und das Thema Tierbraut oder Tierbräutigam wird gerne verwendet. Eines Tages kommt der Ehemann und informiert die Jüngste, dass ihre ältere Schwester heiraten wird. Er bietet an, dass sie an der Hochzeitsfeier teilnehmen kann. Die Löwen bringen sie zur Feier der Verwandtschaft und alle sind glücklich, dass sie nicht vom Löwen zerrissen wurde. Die Jüngste berichtet, dass sie im Gegenteil einen schönen Mann hätte und dass es ihr gut geht. Nach dem Fest kehrt sie wieder in den Wald zurück. Bald darauf will die zweite Schwester heiraten. Dieses Mal möchte die Jüngste, dass ihr Löwenmann mitkommt. Er erklärt, dass es viel zu gefährlich wäre, denn wenn ihn der Strahl eines brennenden Lichtes trifft, dann würde er sich in eine Taube verwandeln, die für sieben Jahre mit anderen Tauben fliegen müsste.
Drystan! DEIN Einsatz!
Was meinst du?
SIEBEN!
Oh, Tatsache, die magische Zahl Sieben! Und du hast aufgepasst, sehr erfreulich. Hör zu, was nun geschieht. Der Königssohn willigt ein mitzukommen, weil die Jüngste verspricht, ihn zu beschützen. Sie haben mittlerweile sogar ein Kind.
What… Wo kommt das Kind plötzlich her?
Nicht vom Klapperstorch.
Was?
Was?
Dann war es kein Plappertrank, sondern ein Vergesslichkeitstrank? Ich erinnere mich jedenfalls gut, passt auf. Vor Ort lässt unsere weibliche Hauptfigur also einen Saal mauern, in dem der Königssohn sich zurückziehen kann, wenn die Hochzeitslichter entzündet werden. Allerdings besteht die Tür aus Holz und niemand bemerkt, dass diese einen kleinen Ritz bekommen hat. Nach der kirchlichen Trauung kehrt das Brautpaar mit seinen Gästen zurück, doch ein Lichtstrahl trifft den Königssohn und seine Ehefrau entdeckt eine weiße Taube im Saal. Bevor der abermals Verzauberte aufbricht, verspricht er ihr, dass er alle sieben Schritte einen Blutstropfen und eine weiße Feder hinterlassen will, damit sie ihn finden und erlösen kann. Sie folgt ihrem Mann tatsächlich fast sieben Jahre lang durch die Welt, doch eines Tages verschwindet die Spur.
DRYSTAAAAN! Da ist sie wieder! Attackeeee!
Die Zahl Sieben, ja. Mach weiter, D.
Danke. Sie fragt die Sonne, ob sie die Taube gesehen hätte, was diese verneint. Jedoch schenkt sie der jungen Frau ein Kästchen, das sie öffnen soll, wenn sie in Not gerät. Als nächstes fragt sie den Mond um Rat, doch auch er sah die Taube nicht. Er schenkt ihr ein Ei, das sie zerbrechen soll, wenn es Not tut. Auch der Nacht-, Ost- und Westwind können ihr nicht weiterhelfen. Der Südwind gibt den Hinweis, die Taube sei zum roten Meer geflogen, wo sie sich wieder in einen Löwen verwandelt habe und mit einem Lindwurm kämpft. Der Drache sei eine verzauberte Königstochter…
*blickt prüfend zu Mavi*
*schaut ebenfalls leicht skeptisch zu Mavi und wechselt dann einen Blick mit Drys*
Nanu…
Ist das etwa die Ruhe vor dem Sturm?
Ich… Hoffe nicht.
Huh? Was meint ihr?
Du hast ja gar nichts zu sagen…?
Naja, eigentlich schon. Ich könnte, wenn ich wollte, zu allem etwas sagen, das wisst ihr doch! Aber ich bin gerade sehr neugierig, wer den Kampf gewinnt und was es mit dieser Königstochter auf sich hat. Deswegen warte ich artig und höre lieber zu, als wieder dazwischen zu quatschen.
Die Hoffnung scheint noch nicht verloren, D.
Sieht ganz danach aus. Halten wir weiter an ihr fest!
*bewirft die beiden lachend mit Socken*
Och, ihr könnt mich mal!
*duckt sich*
*wehrt die weichen Wurfgeschosse ab*
Weshalb hast du so viele Extra-Socken dabei? Oh, ich ziehe die Frage zurück, sonst kommen wir heute nicht mehr zum Ende.
*hatte extra schon Luft geholt und atmet die also wieder hörbar aus*
Vom Nachtwind bekommt die Jüngste den Tipp zum Roten Meer zu gehen und am rechten Ufer die elfte Rute abzuschneiden. Wenn sie den Lindwurm damit schlägt, dann soll der Löwe ihn bezwingen können und beide Verzauberte erlöst sein. Am Meer würde sie auch einen Greifen finden, auf dessen Rücken ihr Liebster und sie übers Meer fliegen könnten. Da dieses zu groß ist, erhält sie vom Nachtwind eine Nuss. Wenn sie diese ins Wasser wirft, soll ein Nussbaum entstehen, auf dem der Vogel sich ausruhen kann. Wenn sie das vergisst, so wäre der Vogel nicht kräftig genug und würde sie ins Meer fallen lassen.
Das muss ein sehr großer Greif sein. Welcher gewöhnliche Vogel kann zwei erwachsene Personen auf dem Rücken tragen? Oder ist das möglicherweise ein Hippogreif? Da müssten der Königssohn und seine Frau schon fähige Zauberer sein wegen der ZM-Klassifizierung XXX. Vorm Aufsteigen wollen diese Wesen ja sehr respektvoll behandelt werden und man darf sie unter keinen Umständen verletzen.
Wenn ihr wüsstet, was ich mir andauernd unter “Hippogreif” vorstelle... Wartet. Das bringt mich wieder auf eine Idee...
Heb dir die lieber für’s nächste Mal auf!
Okay, Deal!
Wie Zauber und Hexe wirken die beiden jedoch überhaupt nicht. Alles kommt zunächst, wie geplant, doch als beide Menschen erlöst sind, entführt die Königstochter den Gemahl der Jüngsten auf dem Greifen. Die Ehefrau gibt jedoch nicht auf und findet schließlich das Schloss, auf dem die Hochzeit der beiden stattfinden soll.
Dort öffnet sie das Kästchen der Sonne und findet ein Kleid, das strahlt wie die Sonne selbst. Der Königstochter gefällt es so gut, dass sie es ihr als Hochzeitskleid abkaufen möchte. Die Jüngste aber antwortet:
 
"Nicht für Geld und Gut, aber für Fleisch und Blut.
Oha, das heißt, sie...
Sie möchte mit dem Königssohn eine Nacht in der Kammer verbringen. Nach erstem Zögern willigt die andere ein, lässt ihrem künftigen Gemahl jedoch einen Schlaftrunk geben, sodass sie nicht mit ihm sprechen kann. Ihm kommen ihre Worte vor, als würde der Wind rauschen. Als nächstes zerbricht sie das Ei des Mondes und heraus kommt eine Henne mit zwölf goldenen Küken, die der Königstochter so gut gefallen, dass sich der Tauschhandel wiederholt. Allerdings fragt der Königssohn diesmal den Kammerdiener, was das für ein Murmeln und Rauschen in der Nacht war. Da erfährt er von dem Schlaftrunk und auch, dass er ihm ebenfalls in dieser Nacht verabreicht werden soll. Er befiehlt dem Kammerdiener den Trank neben dem Bett auszukippen.
Naaawwwww, ich bin mir hundertpro sicher, dass meine Schützlinge das auch für mich tun würden!
Du vergleichst deine Schützlinge also mit… Kammerdienern?
*erstarrt*
Was?! Nein! Also… Pfff, so ein Quatsch!
*prustet*
Als seine wahre Gemahlin wiederkommt und zu erzählen beginnt, fällt ihm alles wieder ein und er ist wirklich erlöst. Ihr Mann erklärt, dass die Königstochter ihn verzaubert hätte und auch ihr Vater ein Zauberer sei. Sie entkommen heimlich in der Nacht über dem Roten Meer auf dem Rücken des Greifen, lassen ihn auf dem Nussbaum ausruhen und kehren endlich nach Hause zurück, wo sie ihr erwachsenes, schönes Kind vorfinden und von nun an glücklich leben.
BAMM! Wachstumsschub!
Mitfühlend wie eh und je.
*grinst*
Heißt das eigentlich, dass das Kind jetzt ganz ohne Eltern - SIEBEN Jahre lang - aufgewachsen ist?
Es gab ja noch den Hofstaat.
*schaut zu Drys*
Was hältst du davon, wenn wir seine Lippen mit einem Klebefluch festkleben, wenn er nochmal diese Zahl sagt?
*grinst breit*
*gasped entsetzt und schlägt sich schnell die Hände vor den Mund*
Wowaff würwet üw wun?!
Der Vorhang fällt - ‘Tschüss Märchenwelt!’
Es gibt da eine Theorie, dass dieses Märchen Mädchen erzählt wurde, um ihnen vor der Hochzeit Mut zu machen, dass sich aus einem vermeintlichen ‘Biest’ noch ein ‘Prinz’ entwickeln kann. Es war schließlich üblich, Töchter an eine gute Partie zu verheiraten - und diese war eben nicht immer optisch ansprechend oder auch schon wesentlich älter als die Braut. Was meint ihr dazu? Könnte die Theorie stimmen? Welche Version gefällt euch besser? Die französische Variante, die auch von Disney übernommen wurde, oder die der Grimms? Und was ist wohl mit dem Hofstaat passiert, der sich ja ebenfalls in Löwen verwandelte? Wurden die am Ende gar nicht erlöst, oder war der Zauber nur an den Königssohn gebunden und somit die Rückverwandlung für alle Betroffenen?
Lasst es uns gerne in einem Kommentar wissen!

Und keine Panik - wir sind noch ausreichend genug versorgt mit euren Märchenvorschlägen, weshalb ihr dieses Mal keine Vorschläge abzugeben braucht! Wer jedoch extra darauf gewartet hat, uns diese wieder mitzuteilen, kann uns Dreien gerne eine Eule mit der dazugehörigen Märchenidee hinterlassen!
 
Somit verabschiedet sich das Trimagische Team für dieses Mal und ist gespannt, welches Märchen als nächstes an der Reihe sein wird.