Hallo zusammen!
Hier sind wieder die Märchenjungs Dawson , Drystan & Maverick
zusammen mit dem Goldsucher Nathan !

Nicht immer treffen wir in unserem Leben die richtigen Entscheidungen. Manche Menschen wägen lange ab, ehe sie einen Weg einschlagen. Andere wiederum entscheiden aus dem Bauch heraus oder lassen Dritte für sich einen Entschluss fassen. Ganz gleich ob unsere Wahl intuitiv, wohl durchdacht oder fremdbestimmt getroffen wird - wir alle machen dabei Fehler und müssen nicht selten die Konsequenzen dafür tragen. All diese Erfahrungen lassen uns wachsen und formen unseren Charakter mit. Vor der Verantwortung wegzulaufen erscheint bequem, doch irgendwann holt uns das Geschehene wieder ein. Oder nicht? Seht selbst!
 
Und nun Bühne frei für das 26. Märchen, das wir euch präsentieren dürfen:
ein Märchen von Jacob und Wilhelm Grimm (1812, Kinder- und Hausmärchen 136)
Der Eisenhans
Hier kommt das Trimagische Team im Dialog!
Hallo ihr Märchen-Fans! Heute haben wir Nathan Shaw zu Gast auf der Märchencouch, worüber ich mich sehr freue. Nicht zuletzt, weil wir uns momentan nicht allzu oft sehen. Und an dieser Stelle nochmal herzlichen Glückwunsch zum Amt des Schulsprechers! Es geht wieder aufwärts in Hogwarts, seitdem die pinke Plage das Zepter abgeben musste.
*will Nathan im ersten Impuls das Haar verstrubbeln, beherrscht sich jedoch und klopft ihm stattdessen anerkennend auf die Schulter*
Dann leg mal los, Nath!
Das hättest du nicht nochmal extra erwähnen müssen, aber anscheinend bist du nicht der Einzige, der sich darüber freut.
*schmunzelt ein wenig verlegen und nickt den anderen zu*
Jedenfalls danke, dass ich heute hier sein darf. Ich fange wohl am besten am Anfang an. Eines der wohl unbekannteren Märchen ist die Erzählung vom Eisenhans, also passt gut auf, ich will mich nicht wiederholen! Ihr müsst nämlich wissen, dass es einmal einen König gab, der hatte ein großes Reich und in diesem Reich gab es einen riesigen Wald, in dem allerlei Wild und Tiere lebten. Der König schickte also einen seiner Jäger aus, um ihm ein Reh zu schießen, aber der Jäger kehrte nie zurück. Das war natürlich ein wenig komisch, aber der König sandte einfach noch mehr Jäger hinaus in den Wald, damit sie für ihn Wild schießen würden und jedes Mal kehrte niemand zurück, nicht einmal die Jagdhunde, die die Jäger begleitet hatten.
Oha, das klingt so, als würde dort ein gefährliches Tierwesen hausen. Ist ja verständlich, dass die Muggel dem nichts entgegenzusetzen haben.
Ich schließe mich da Drys an. Entweder ist da ein Tierwesen unterwegs oder vielleicht ist denen ja auch was schreckliches passiert.
Ja, das sollte man schon irgendwie meinen. Wenn in einem Wald Muggel verschwinden, dann sicher nicht, weil sie alle in ein und dieselbe Grube fallen. Das kennen wir ja selber vom Verbotenen Wald, dass man da eigentlich nicht rein gehen sollte, wenn man nicht Gefahr laufen will von einer Acromantula gefressen zu werden. Naja... Aus Furcht vor dem Wald und weil dort Menschen verschwanden, mied die Bevölkerung den Forst also und keiner tat für eine lange Zeit mehr einen Schritt hinein.
Eines Tages kam dann ein junger Jäger an den Hof und bat den König darum, dass er in den Wald gehen und Wild schießen wollte. Obwohl der König ablehnte und meinte, er solle es nicht tun, ging der Jäger auf eigene Gefahr und mit der Warnung des Königs in den Wald hinein. An einem See angekommen wurde sein Jagdhund, der ihn begleitet hatte, von einem mächtigen Arm in die Tiefe des Wassers gezogen…
Ein Riesenkrake wie im großen See! Hah!
Das erinnert mich an einen Film aus der Muggelwelt und an diesen Aberglauben an das Monster von Loch Ness.
Stimmt! Den größten Kelpie der Welt nennen sie ja Nessie, das hatte ich schon ganz vergessen. Jedenfalls schlich der Jäger zurück, holte Männer dazu und gemeinsam schöpften sie den See aus. Am Grund des Sees war ein großer Mann, der die Farbe von verrostetem Eisen hatte, den die Männer gefangen nahmen und vor den König brachten.
Ein Seeriese und Menschenfresser?
Vielleicht hatte dieser Mann ja auch noch seine Rüstung an und die ist rostig geworden, nur wie konnte er so lang unter Wasser überleben? Ich tippe ja auf Dianthuskraut! Ich frage mich auch wie “groß” der See wohl war, dass die den einfach ausschöpfen konnten und noch mehr beschäftigt mich, wohin haben sie das geschöpfte Wasser getan…
Eine sehr berechtigte Frage. Märchen folgen oft keiner Logik, aber das macht sie auch spannend.
Wenn man so darüber nachdenkt, dann waren die Männer sicher ein paar Tage dabei das ganze Wasser auszuschöpfen. Aber wo war ich? Ach ja! Der König sperrte den wilden Mann, den man fortan Eisenhans nannte, in einen Käfig auf seinem Hof und verkündete, dass jene, die den Käfig öffnen würden, mit dem Tod bestraft werden. Seither war der Wald wieder betretbar und niemand verschwand mehr darin.
Zeit verging und der König bekam einen Sohn, der gerne auf dem Hof mit seinem goldenen Ball spielte.
Bälle oder Kugeln aus Gold haben im Märchen wohl generell die Eigenschaft für Trouble zu sorgen. Man denke nur an den Froschkönig.
Und immer wieder gibt es kleine Verbindungen zu anderen Märchen, das ist doch mal echt schräg.
*nickt zustimmend und zuckt mit den Schultern*
Dann wird euch das hier wohl auch gefallen: Wie es das Schicksal so wollte, rollte der Ball eines Tages in den Käfig vom Eisenhans. Der junge Prinz forderte seinen Ball zurück, aber Eisenhans wollte ihm den Ball nur geben, wenn er ihm die Tür zu seinem Käfig öffnete. Drei Tage ging das so, dass der junge Prinz kam und nach seinem Ball fragte und immer verlangte Eisenhans seine Freiheit im Gegenzug. Irgendwann ritt der König schließlich selbst zur Jagd aus und der Prinz kam wieder zum Eisenhans und fragte nach seinem Ball, doch die Antwort des wilden Mannes war wie immer. Der Prinz wollte seinen Ball zurück, wusste jedoch nicht, wo der Schlüssel zum Käfig war und so verriet Eisenhans ihm, dass er ihn unter dem Kopfkissen der Königin finden würde.
Ist dieser grausige Kerl magisch veranlagt? Woher weiß er das bloß?
Das ist in der Tat eine echt gute Frage. Womöglich hat er auch einfach Gespräche von irgendwelchen Bediensteten der Königin mitgehört.
Gut möglich. Unter Umständen hat der König auch vor dem Eisenhans geprahlt? Auf jeden Fall befreite der Prinz den Eisenhans kurz darauf, der gab ihm den Ball zurück und wollte sich schon fortmachen, da bekam der Junge Angst und fürchtete, dass der König zornig mit ihm sein würde. Eisenhans bekam Mitleid mit dem Jungen und weil er ihn befreit hatte, nahm er ihn mit fort in den Wald.
Dieser Junge ist wirklich sehr grün hinter den Ohren - und ich meine das nicht im slytherin-positiven Sinn! Wie kommt er darauf, diesem mordenden Kerl zu vertrauen?
Wahrscheinlich weil der Eisenhans sein Wort gehalten hatte. Früher zählte das ja noch sehr viel.
Naja, wenn man bedenkt, dass der Prinz seinem Vater zutraut ihn umzubringen, weil auf die Befreiung des Eisenhans’ die Todesstrafe steht, sollte man wohl die Erziehungsmethoden des Königspaares überdenken?
Als der König von seiner Jagd zurückkehrte, war sein Sohn jedenfalls unauffindbar und das ganze Königreich stürzte in tiefe Trauer, denn man dachte, dass der frei gekommene Eisenhans den Jungen gestohlen hatte und er nie mehr zurückkehren würde.
In dem Wald brachte Eisenhans den Prinzen zu einem Goldbrunnen, an dem der Junge sitzen und auf ihn Acht geben sollte. Er versprach ihm, dass er für ihn Sorgen würde und es ihm an nichts fehlen würde, solange der Prinz das tat, was Eisenhans ihm sagte.
Der Prinz muss sich also nun fügen. Was für ein sozialer Abstieg! Noch dazu mit einer solch langweiligen Tätigkeit.
Der Brunnen erinnert auch stark an den Froschkönig, findet ihr nicht? Ich finde ja, dass der Eisenhans doch recht nett ist. Er könnte den Jungen ja auch einfach aussetzen.
Stimmt. Wegen des Goldeffekts muss ich auch an Frau Holle und die Goldmarie denken. Das Mädchen kam ja durch einen Brunnen in Frau Holles Reich. Aber der Eisenhans und nett? Er ist ein Mörder, D! Und zwar mehrfach. Das sollte man doch nicht vergessen, auch wenn er dem Prinzen behilflich ist. Vielleicht fühlt er sich ihm einfach verpflichtet, da er durch ihn seine Freiheit wiedererlangt hat.
Puh, wenn ihr das so sagt, klingt das ganz schön heikel. Vielleicht hat sich der Typ auch an einen inneren Kodex gehalten und ermordet keine Kinder? An Geld und Reichtum mangelte es ihm übrigens nach eigener Aussage nicht. Die Aufgabe des Prinzen war eigentlich simpel. Er sollte darauf achten, dass nichts den Brunnen verunreinigt. Dummerweise passierte ihm aber drei Tage hintereinander ein Missgeschick.
Da ist sie wieder, die magische Zahl Drei!
Die Zahl Drei wird in den meisten Märchen mit Glück oder Pech verbunden. Das ist schon ziemlich faszinierend!
Dann haltet mal die Lauscher gespitzt, die Drei kommt in diesem Märchen nämlich ziemlich oft vor!
Am ersten Tag seiner Wacht, tat dem Prinzen der Finger unfassbar weh, da er ihn sich bei der Befreiung des wilden Mannes gequetscht hatte und hielt ihn zum Kühlen in das Wasser. Der Finger wurde schlagartig zu gold und Eisenhans wusste um die Verunreinigung, auch wenn der Prinz sie verstecken wollte. Am zweiten Tag war der Prinz vorsichtiger, doch der Finger tat ihm wieder weh und eines seiner Haare löste sich, fiel ins Wasser und wurde zu Gold. Auch das bemerkte der Eisenhans und mahnte den Jungen, dass er ihn fortschicken müsse, wenn er noch einmal das Wasser verunreinigte. Am dritten Tag strengte sich der Prinz ganz besonders an und ignorierte seinen schmerzenden Finger, doch es wurde ihm langweilig und so blickte er in das klare, schimmernde Wasser hinab, um sein Spiegelbild zu betrachten.
Weil das so viel spannender ist... Er könnte mit Levi Lightwood verwandt sein. Dies war mit Sicherheit auch seine liebste Beschäftigung.
*grinst und rollt mit den Augen*
Das ist doch verzaubert, dieses Wasser! Ich mein es verwandelt alles in Gold, was es berührt und ich fürchte, ich weiß was gleich passiert...
*grinst breit und schüttelt wieder den Kopf*
Die Haare des Prinzen lösten sich, fielen über seine Schultern und die Spitzen tränkten sich im Wasser, sodass sein ganzes Haar zu Gold wurde. Mit seinem Taschentuch versuchte der Prinz die Tat zu verbergen, aber auch diesmal wusste der Eisenhans um die Verunreinigung. Er schickte den Jungen fort und sagte ihm, dass er die Prüfung nicht bestanden und leider nicht bei ihm bleiben könnte, aber weil er ein gutes Herz hatte und nicht absichtlich Böses tat, müsse er nur an den Wald kommen und laut nach ihm rufen, dann würde er ihm zu Hilfe kommen.
Was für ein seltsames Geschöpf! Und wie bitte? Er tötet und ernährt sich nicht absichtlich von Menschen? Wie soll das denn gehen? ‘Ups! Ich dachte, es sei ein Reh!’ Wie unglaubwürdig!
Hmm... Also ich weiß nicht recht, was das für eine Prüfung sein soll. Immerhin ist der Eisenhans so nett dass er ihm trotzdem hilft, wenn er Hilfe benötigt. Also ich glaube irgendwie nicht, dass der Eisenhans Böses getan hat und auch nicht, dass er diese Jäger getötet hat. Aber wir wissen bestimmt gleich mehr!
Naja, von Töten hat in dem Märchen auch nie jemand gesprochen. Die Menschen sind einfach nur spurlos verschwunden und man glaubte, dass sie tot wären. Wie dem auch sei... Der Prinz verließ den Wald und kam irgendwann in eine große Stadt mit einem prächtigen Schloss. Er suchte dort nach Arbeit, hatte aber nichts gelernt. Erst im Schloss, wo die Menschen ihn mochten und ihn schön anzusehen empfanden, gaben sie ihm Arbeit in der Küche.
In der Küche? Zu liebenswürdig.
Warum die den in die Küche stecken, wenn er doch hübsch anzusehen ist?
Die meisten Bediensteten gehen durch die Küche, wenn sie im Schloss sind oder bekommen da etwas vom guten Aussehen des Prinzen mit, weil sie von dort auch ihre eigenen Mahlzeiten bekommen. Das heißt, dass alle ihn angucken konnten und er eher nicht versteckt wurde, oder?
Eines Tages war es dann immerhin so, dass der Prinz das Essen zum König bringen sollte, doch er wollte nicht, dass man sein goldenes Haar sieht und versteckte es unter einem Hut. Das fand der König gar nicht witzig und verlangte, dass der Prinz den Hut abnehmen solle, doch er tat es nicht und so wurde verlangt, dass er fortgejagt würde. Der Koch, der ziemlich schlau war, tauschte den Prinzen dann mit dem Gärtnersjungen aus und so wurde der Prinz zu einem der Hofgärtner.
Ob das nun besser ist? So ein Prinz lernt doch ganz andere Dinge. Er ist für die bisherigen Aufgaben sicherlich mehr als ungeeignet. Hauselfen sind ja sowas von praktisch!
*seufzt*
Wenn der Beantragungsprozess nicht eine Ewigkeit dauern würde!
Ich glaube, egal welchen Job er bekommen würde, wäre er aufgefallen mit den Haaren.
Da muss ich dir zustimmen. Goldene Haare sind ja nicht gleich blonde Haare... Eines Tages, als der Prinz gerade dabei war seiner Arbeit nach zu gehen, sah die Prinzessin den Schein seiner Haare und rief ihm vom Fenster aus zu, er solle ihr einen Blumenstrauß erstellen.
Florist ist er auch noch?! Ein richtiger Allrounder. Ein ‘Hansdampf in allen Gassen’, sozusagen. Und das ist besser als ein ‘Eisenhans’ zu sein.
Im Garten gibt es sicher viele schöne Blumen und einen Strauß für die Prinzessin zu machen ist sicher eine ehrenvolle Aufgabe.
Der Gärtner war da übrigens ganz eurer Meinung. Die Blumen, die der Prinz der Prinzessin brachte, waren Wildblumen und er wollte ihn eigentlich fortschicken, um was besseres zu bringen, aber da war der Prinz unbeirrbar. Auch hier versteckte er sein Haar, auch wenn die Prinzessin versuchte, ihm die Mütze vom Kopf zu ziehen, damit sie die goldene Pracht sehen konnte. Die Prinzessin gab dem Prinzen sogar Dukaten als Belohnung, diese verschenkte er jedoch an den Gärtner. Drei Tage ging das so und immer lehnte der Prinz die Dukaten ab und gab sie weiter an den Gärtner für seine Kinder.
Nun gut, so dumm erscheint der Prinz nun nicht mehr und gütig ist er obendrein. Und noch einmal haben wir die Zahl Drei.
Das ist wirklich nett von dem Jungen das Geld zu verschenken. Der Gärtner wird sicher nicht so gut bezahlt.
Eines Tages kam es dann dazu, dass Krieg ins Land fiel und alle Heerscharen ausritten, um zu kämpfen. Auch der Prinz wollte kämpfen, bekam aber nur einen klapprigen, alten Gaul zur Hand. Damit ritt er zum Waldrand und rief nach dem Eisenhans. Dieser schickte sich an, ihm eine ganze eiserne Armee zur Seite zu geben, ein stattliches Ross und auch eine Rüstung und der Prinz ritt in den Krieg und errang den Sieg für den König, dessen Heerscharen dezimiert waren und blieb weiterhin unerkannt.
Nachdem die Schlacht geschlagen war, brachte der Prinz das Ross und die Armee zurück zum Eisenhans, nahm seinen alten Gaul zurück und ritt zum Schloss, wo man ihn unter schallendem Gelächter empfing, denn keiner glaubte, dass der Prinz irgendetwas zum Sieg beigetragen hatte.
Das klingt ein wenig nach Aschenputtel. Auf eine sehr schräge Art und Weise.
Bescheiden ist der Junge ja schon. Jeder andere hätte wohl damit geprahlt.
Um den Sieg zu feiern, ließ der König ein dreitägiges Fest veranstalten und trug seiner Tochter auf, einen goldenen Apfel zu werfen, um den Ritter eventuell hervorzulocken, der sie alle gerettet hatte. Und auch dieses Mal ging der Prinz zum Wald und bat nun den Eisenhans, dass er den Apfel fangen wollte. Eisenhans stimmte zu, gab ihm eine rote Rüstung und einen Fuchs, auf dem er reiten konnte und so fing der Prinz den goldenen Apfel am ersten Tag und floh vom Fest. Am zweiten Tag hatte der Prinz nun eine weiße Rüstung und einen Schimmel und auch an diesem Tag fing er den Apfel und floh.
Ein Prinz, der auf einem Schimmel daherkommt… träumen davon nicht viele Muggelmädchen?
Das klingt echt so wie die Träume mancher Mädchen! Aber findet ihr es so gar nicht seltsam, dass er auf einem Fuchs geritten ist, der doch gar nicht so groß ist…?
Da er auch auf einem Schimmel reitet, gehe ich stark davon aus, dass mit ‘Fuchs’ die rötlich-braune Fellfarbe des Pferdes gemeint ist. Ein Riesenfuchs würde in der Tat mehr hermachen.
*zwinkert*
So einen Fuchs würde ich selber gerne mal reiten! Aber ich denke auch, dass hier einfach ein rot-braunes Pferd gemeint ist. Wie ihr euch denken könnt, war der König ziemlich sauer, dass der Ritter immer stiften gegangen ist und verkündete, dass er das nächste Mal aufgehalten werden sollte und als der Prinz am dritten Tag in schwarzer Rüstung und auf einem Rappen den dritten goldenen Apfel fing und sich davon machte, wurde er von den Reitern des Königs verfolgt und auch verwundet, doch entkam er noch rechtzeitig, allerdings sah man aus der Ferne sein goldenes Haar blitzen, da er durch den Sprung seines Pferdes seinen Helm verloren hatte.
Aschenputtel, eindeutig! Dann ist es eben statt des gläsernen Pantoffels ein Helm. Dieses Mal springt uns die Zahl Drei aber oft an.
Ja, das klingt eindeutig nach Aschenputtel!
*muss lachen und schüttelt vehement den Kopf*
Noch ist das Märchen nicht vorbei! Einen Tag nach dem Fest ging die Prinzessin zum Gärtner und fragte nach dem Prinzen, den sie nur als Gärtnergehilfen kannte und erfuhr, dass dieser auch beim Fest gewesen war und den Kindern des Gärtners drei goldene Äpfel gezeigt hatte, die er gewonnen hatte. Diesmal wurde der Prinz vor den König geladen und nun wurde ihm der Hut von der Prinzessin von seinem Kopf genommen und der König erfuhr, dass der Prinz der Reiter war, der die Schlacht gewonnen hatte und auch jene Reiter war, die die goldenen Äpfel gefangen hatten. Der König fragte den Prinzen also, wer er sei. Aus Dankbarkeit wollte der König wissen, ob er irgendetwas für ihn tun könnte und so bat der Prinz um die Hand der Prinzessin, die schon längst wusste, dass ihr Gärtnerjunge der unbekannte Ritter war und sie küsste ihn.
Das hört sich wenigstens so an, als wäre diese Heirat einvernehmlich und die Prinzessin nicht als Trophäe für gelöste Aufgaben zu sehen.
Das ist eine schräge Wendung. Ich dachte ja kurz, das der König den Jungen fort jagt, aber dass daraus eine Vermählung wird...
Theoretisch konnte der König ihm seinen Wunsch auch gar nicht abschlagen, denn der Prinz hatte sein ganzes Reich vor den feindlichen Heerscharen gerettet. Aber kommen wir zum Happy End, wenn man so will:
Schließlich kamen die Eltern des Prinzen zu seiner Vermählung und die Freude war groß, denn sie hatten ihren Sohn wieder, aber nicht nur sie erschienen. Als sie an der Hochzeitstafel saßen, verstummte auf einmal die Musik, die Türen glitten auf und ein stolzer König kam hinein, umarmte den Prinzen und gab sich zuletzt als Eisenhans zu erkennen, der nun durch die Taten des Prinzen von seinem Fluch erlöst war und ihm aus Dankbarkeit alle seine Schätze und sein Eigentum schenkte.
Bitte was? Aber weshalb? Wer hatte den Eisenhans wohl verflucht? Und wie wurde seine Verwünschung gebrochen?
*schaut irritiert*
Okay mit dem Ende hab ich nicht gerechnet.
*schaut mindestens genauso verwirrt*
Ich glaube diese Antworten werden wir wohl nie bekommen, wie es zu dem Fluch kam.
Ich war beim ersten Lesen auch recht verwirrt, aber im Endeffekt erklärt es sich doch ganz einfach:
Der Eisenhans war ein sehr eitler Mann und hatte Schätze und Gold angehäuft, wurde wegen seiner Gier verflucht und konnte nur durch die selbstlosen Taten eines Anderen erlöst werden, der niemals aus eigenem Antrieb Böses getan hatte. Aber gut... Das ist nur meine Auslegung.
*überlegt kurz und nickt*
Das klingt plausibel. Wobei es doch schöner wäre, wenn die Figur des Eisenhans ihr Verfehlen aus eigener Kraft wieder in Ordnung gebracht hätte. Jedoch sind Auflösungen dieser Art sehr häufig in ‘Erlösungsmärchen’ zu lesen. Nun, immerhin heißt es wieder:
Ende gut, alles gut. Vielen Dank, dass du mit dabei warst, Nath.
Der Vorhang fällt - ‘Tschüss Märchenwelt!’
Üblicherweise folgen Märchen dem Schwarz-Weiß-Prinzip. Grautöne gibt es eigentlich nicht. Etwas ist Gut oder eben Böse. Doch wie verhält es sich hier mit der Figur des Eisenhans? In seiner verwunschenen Gestalt ist er ein Menschen mordender wilder Unhold, der so gefährlich ist, dass man ihn wegsperren muss. Dennoch zeigt er Güte und nimmt den Prinzen bei sich auf, als dieser sich vor den Konsequenzen seines Handelns fürchtet, und steht ihm bei. Fallen euch weitere Märchenfiguren ein, die man nicht eindeutig einer Seite zuordnen kann und die sich für das Genre untypisch verhalten?
 
Lasst es uns gerne in einem Kommentar wissen!

Und keine Panik - wir sind noch ausreichend genug versorgt mit euren Märchenvorschlägen, weshalb ihr dieses Mal keine Vorschläge abzugeben braucht! Wer jedoch extra darauf gewartet hat, uns diese wieder mitzuteilen, kann uns Dreien gerne eine Eule mit der dazugehörigen Märchenidee hinterlassen!
 
Somit verabschiedet sich das Trimagische Team für dieses Mal und ist gespannt, welches Märchen als nächstes an der Reihe sein wird.

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