Hallo zusammen!
Hier sind wieder die Märchenjungs Dawson , Drystan & Maverick
zusammen mit dem Kükenkuschler Shy !

Wohin man schaut, dreht sich doch gefühlt alles um eine gute Optik. Jung und schön soll man sein, um in der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Pro Jahr werden Unsummen an Geld ausgegeben, um Cremes, Serum, Make-up zu kaufen, die das Hautbild verfeinern, straffen, bräunen, zum glänzen bringen - oder auch nicht - und sogar vor Schönheits-OPs wird nicht zurückgeschreckt. In einigen Ländern ist es selbst in jungen Jahren völlig normal, ‘Korrekturen’ vorzunehmen und sich unters Messer zu legen. Da werden Nasen begradigt, Falten geglättet, abstehende Ohren angelegt, Muttermale entfernt, Lippen vergrößert und vieles mehr. Auch Zahn-Bleaching wird überall beworben. Doch wollen wir wirklich Einheitsmenschen sein und aussehen, als kämen wir aus der Fabrik? ‘Schönheit kommt von innen’ und ‘Schönheit ist vergänglich’, so heißt es. Was ist dran am ‘Schönheitswahn’ und wie reagiert die Gesellschaft darauf? Dies hat unser heutiges Märchen zum Thema. Aber seht selbst…
 
Und nun Bühne frei für das 36. Märchen, das wir euch präsentieren dürfen:
ein Märchen von Hans Christian Andersen
Das hässliche Entlein
Hier kommt das Trimagische Team im Dialog!
*grinst, als er den heutigen Gast erblickt*
Hallo Shy, nimm Platz auf unserer Märchencouch! Wobei wir dich besser noch einmal richtig vorstellen: Shy Fire, ehemals aus dem schönen Haus Slytherin.
Herzlich willkommen, Shy! Es freut uns sehr, dass du heute unser Gast bist.
Ah, das nenn ich doch mal eine Begrüßung. Es freut mich auch hier zu sein und wie kann man das besser feiern als mit einem Märchen. Ich fang mal ganz klassisch an.
Es war einmal eine Entenmama, die ganz viele Eier hatte und aus diesen Eiern schlüpften ganz viele niedliche, kleine Entenkinder, eins schöner als das andere.
Diese kleinen Flauschbällchen sind wirklich herzallerliebst!
Und wie! Das lässt sogar das eisigste Herz erweichen.
*erzählt grinsend weiter*
Doch ein Ei ließ sich Zeit. Alle anderen warteten schon ungeduldig, dass sich das Ei öffnete. Nach etlichen Stunden war es endlich so weit. Doch, oh je, aus dem Ei schlüpfte ein Geschöpf, das so hässlich war, dass es keiner anschauen wollte.
Oha, dabei heißt es doch, dass die eigenen Kinder angeblich die schönsten für ihre Eltern sein sollen.
Klingt gar nicht nett ein Kind, egal welches, als hässlich zu bezeichnen. Vor allem, wie kann man ein Tierbaby als hässlich bezeichnen, wo die alle so super knuffig sind.
Das sollte man meinen. Doch es wird noch schlimmer, denn am nächsten Tag ging die Entenmutter mit ihrem Nachwuchs schwimmen, alle lernten es sofort, auch das hässliche Entlein, doch es wurde von allen verspottet, ausgelacht und einige bissen es sogar.
Mobbing im heimischen Teich! Skandal! Ich hoffe doch sehr, dass die Entenmutter sich für das Kleine eingesetzt hat! So ein Entenschnabel kann auch sicher ordentlich zwacken.
Leider ist das bei Tieren gar nicht so unüblich, dass schwächere Tiere oder welche die anders sind, ausgeschlossen werden. Wusstet ihr, dass es überall auf der Welt Enten gibt, nur nicht an der Antarktis?
*zeigt ein erstauntes Gesicht*
Enten an die Macht!
*räuspert sich*
Ich meine weiter geht's.
Selbst die Menschen wollten es nicht füttern und irgendwann wandte sich sogar die Mutter ab. Und das alles nur, weil es anders aussah als alle anderen auf dem Entenhof.
Das ist wirklich schrecklich, wenn die Familie nicht hinter einem steht, nur weil man die Erwartungen nicht bedient, die in einen gesetzt werden. Dabei ist es doch sehr langweilig immer nur die Norm zu erfüllen.
*kann davon ein Lied singen*
Da stimme ich dir zu, D. Manchmal muss man gegen den Strom schwimmen. Das arme kleine Ding wird von der Mutter verstoßen. Das ist echt traurig. Das Küken kann doch am allerwenigsten was für sein Aussehen.
Ja, und das Entlein litt sehr darunter, doch irgendwann hielt es das nicht mehr aus und es breitete die Flügel aus und flog traurig davon. Es kam an ein Moor, wo wilde Enten und Gänse lebten, die das hässliche Entlein in Ruhe ließen. Doch bald darauf kamen die Jäger mit ihren Gewehren und das kleine Entlein floh.
Wie schade, gerade als das Entlein einen Platz findet, wo es in Frieden leben kann, muss es doch weiterziehen. Ob es jemals irgendwo so akzeptiert wird, wie es ist?
Das Entlein ist aber schnell flügge geworden. Schade, dass es nur für einen kurzen Moment Ruhe gefunden hat und sich gleich wieder ein Mensch einmischt.
Böse Menschen. Jedenfalls erreichte es bald eine alte Hütte, in der eine alte Frau mit einem Kater und einer Henne lebte. Doch auch diese Tiere meinten es sei dumm und nutzlos, weil es weder schnurren noch Eier legen konnte. Also ging das Entlein traurig weiter, bis es ans Wasser kam.
Es ist auch eine Frechheit in dieser Art von sich auf andere zu schließen, denn jeder hat doch seine ganz eigenen Qualitäten.
Naja, so ganz richtig liegen die da ja nicht. Immerhin können Enten Eier legen, wenn man es genau nimmt. Dennoch nicht gerade nett nur deswegen das Tier fortzuschicken.
Vielleicht haben sie gewartet, um zu gucken ob es noch Eier legte, so ist jedenfalls das Geschlecht geklärt. Unser Entlein ist ein Enterich.
Es wurde langsam Herbst und dann sah das Entlein wunderschöne, große, weiße Vögel, mit prächtigem Gefieder und schlanken Hälsen. Das kleine Entlein reckte seinen Hals und wollte auch so schön sein, es stieß einen merkwürdigen Schrei aus, der voller Sehnsucht klang.
Der Herbst ging in den Winter über und fast wäre das Entlein erfroren, doch es wurde von einem Bauern gerettet. Doch auch in dem Bauernhaus konnte es nicht bleiben, weil die Kinder gemein zu dem kleinen Entlein waren und wieder flüchtete das Küken ins Moor, wo es den ganzen Winter über ausharren musste.
Das arme Tier wird tatsächlich überall vertrieben, obwohl es zwischendurch wenigstens ein bisschen Freundlichkeit erfährt. Ob es jemals einen Platz für sich findet? So langsam beginne ich daran zu zweifeln, zumal Andersen-Märchen oftmals kein fröhliches Ende haben. Hoffentlich ist es diesmal anders.
*zwinkert*
Da denkt man, endlich hat das Entlein sein Ziel erreicht und dann kommen so gemeine Kinder um die Ecke. Ich hoffe sehr, dass dieses Tier einen schönen Platz findet, wo es geduldet wird und keine Angst mehr haben muss gleich wieder gemobbt zu werden.
*grinst leicht bei Drys Kommentar*
Im Frühling war das kleine Küken etwas gewachsen und es flog zu einem schönen Garten in dem ein See lag. Dort waren prächtige Schwäne zu sehen.
Ah, dann waren das wohl auch die Vögel, die dem Entlein so gut gefallen hatten.
Der Ort klingt doch schon ziemlich perfekt für das Tier und vielleicht sind die Schwäne ja netter als die Enten.
Das Entlein wollte so gerne dazugehören, doch es hatte Angst wieder nur verspottet und nicht geduldet zu werden, weil es so hässlich war. Doch die Verzweiflung war größer als die Angst, so dass es zu den Schwänen hinüber schwamm. Diese kamen ihm entgegen und das Entlein senkte den Kopf in der Erwartung wieder angegriffen zu werden. Da sah es sein Spiegelbild auf der Wasseroberfläche und ihm stockte der Atem. Er war selbst ein Schwan, majestätisch und schön, kein hässliches Entlein mehr.
Dann war es ja sowieso nie hässlich und hat eben einfach nicht in das normale Bild einer kleinen Ente gepasst! Nun frage ich mich aber, wie es dazu kam, dass sich am Anfang des Märchens ein Schwanenei zu den Enteneiern verirrt hat. Die werden doch sicherlich eine Ecke größer sein und so ist es auch nicht verwunderlich, dass ein Schwanenei eine längere Brutzeit benötigt.
Da sieh mal einer an, da hat sich wohl ein Schwanenei unter die Enteneier gemischt! Es ist sehr schön, dass es endlich Anschluss gefunden hat und noch dazu so ein wunderschönes und anmutiges Tier geworden ist. Dort am See wird das ehemalige Küken sicher sehr glücklich werden.
Ich habe keine Ahnung, wie das eine Ei zu den anderen kam. Vielleicht Magie. Jedenfalls hat Dawnie recht. So endet es nämlich.
*zwinkert vielsagend zu Drys*
Die anderen Schwäne streichelten es liebevoll mit ihren Schnäbeln und die Menschenkinder warfen Brotkrümel ins Wasser und freuten sich, dass ein neuer, junger Schwan zum See gekommen war. Er war der Schönste unter ihnen. Der Schwan war endlich unter seinesgleichen und zum ersten Mal überglücklich.
Und so heißt es wieder: Ende gut, alles gut.
*freut sich über das Happy End*
Der Vorhang fällt - ‘Tschüss Märchenwelt!’
Nicht selten ändern sich die Dinge, wie das heutige Märchen zeigte, und aus einem ‘hässlichen Entlein’ wird ein ‘schöner Schwan’. Tröstlich, oder? Doch Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters und zum Glück sind Geschmäcker verschieden. Was auf die eine Person nicht attraktiv wirkt, kann für jemand anderen gerade interessant sein. Jeder von uns ist einzigartig. Wäre ja auch sehr langweilig, wenn wir alle gleich aussehen würden. Nicht zuletzt durch die Medien und Mode wird einem nicht selten vermittelt, dass man in irgendeiner Form nicht genügt. Lasst uns wegkommen vom Jammern und Vorstellungen, die nicht der Realität entsprechen, sondern künstlich erschaffen wurden. Fragt doch einfach mal drei Freunde, was sie an euch schätzen, sowohl von den inneren Werten als auch vom Aussehen. Ihr werdet überrascht sein und vielleicht euren Blickwinkel ändern. Lasst uns ein bisschen netter zu uns selbst sein und auch unsere Ecken und Kanten akzeptieren, denn auch diese gehören zu uns und machen uns einmalig.
 
Lasst es uns gerne in einem Kommentar wissen!
 
Auch du hast Lust, als Gast auf der Märchencouch Platz zu nehmen? Schreibe uns gerne eine Eule und wir klären alles weitere mit dir ab!
 
Somit verabschiedet sich das Trimagische Team für dieses Mal und ist gespannt, welches Märchen als nächstes an der Reihe sein wird.

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