Einen angenehmen Samstag euch Allen! Weil ich heute so in Wochenendestimmung bin, meckere ich zur Abwechslung mal nicht an euren Plays oder euren Chars rum, sondern an euch ganz persönlich! Aber bevor ich jetzt alle Leser für immer vergraule, weil ich nie was nettes zu euch sage: Lauf nicht fort, ich tu das doch nur, weil ich euch liebe und das Beste für euch will!

Für heute hat mir unser Leiter der Lila Bande mal ein Thema zugeschoben, dass ich gerne umsetze, denn das sollten Begriffe sein, die jedem Rollenspieler in der Seele brennen. Es geht um: Godmode, Metagaming und Powerplay! Die dunkle Dreifaltigkeit des Rollenspiel-Untergangs. Dementsprechend bewegen wir uns heute etwas OOG. Genießt die Freiheit so lang sie anhält. Auf geht’s!
 
Egal in welchen Gefilden des Rollenspiels ihr euch bewegt, diese Begriffe sollten euch bekannt sein und sofort neurotisches Augenzucken bei Jedem auslösen. Während in meinem Heimathafen des Rollenspielens, dem Pen and Paper, eigentlich überwiegend Metagaming ein Problem ist, schlagen hier auf Wop, bzw. in schriftlichen Rollenspielen allgemein, alle drei ziemlich hart und ziemlich oft zu. Aber was ist eigentlich was? Und viel wichtiger wie vermeidet ihr es? Das klären wir heute!

Fangen wir mal mit dem Begriff an, der hier auf WoP am meisten durch die Posts wabert: Godmode!
Dafür ist das auch die kleinste der drei Sünden, wenn man so will. Denn: Mit Absprache und für kurze Zeitperioden ist das Godmoden durchaus gestattet. Die Betonung liegt hier auf ABSPRACHE. Damit ist nicht gemeint: Dude A spricht mit Dude B ab, dass sie Dude C godmoden dürfen, sondern die Absprache Erfolgt mit Dude C selbst…… nur um’s glasklar zu machen. Aber was ist das eigentlich – „Ich dachte das ist wenn man in Shootern nicht sterben kann und nie neue Ammo braucht?“ Ja, das auch aber hier der Überblick fürs Rollenspieler-Wörterbuch:
Was ist Godmode? Beispiel:
Darunter versteht man, wenn ihr einen Charakter der einem anderen Spieler gehört (NPCs zählen hier nicht rein) bewegt, sprechen lasst oder gar irgendwelche Empfindungen zusprecht. Simpel gesprochen: Wenn ihr eure Schwester in eurem eigenen Beitrag mit ihrer Puppe spielen lasst, statt sie das selbst tun zu lassen, ist das Godmoding. Ihr wisst ich steh auf Beispiele, also hier:

Tinka stand Caralee gegenüber und hielt ihr die Tüte voller Kotzpastillen hin. Caralee war absolut ahnungslos und griff beherzt in die Tüte. Sie schnappte sich direkt zwei der vermeintlichen Bonbons auf einmal und schob sie sich in den Mund.
Was ist daran jetzt falsch und wie vermeide ich es?
Ihr dürfte hier ganz einfach nicht bestimmen was Caralee wie tut. Auch nicht, ob sie weiß, was sich in der Tüte befindet oder nicht. Sofern sie dies nicht in einem Post vorher alles selbst entschieden hätte, müsste ich hier ganz einfach an dem Punkt, an dem Tinka ihr die Tüte hinhält aufhören und darauf warten, was sie selbst zu ihrer Reaktion schreibt ODER diesen Godmode mit ihr im Vorfeld absprechen und das im OOG-Kommentar unter meinem Post vermerken. Der Vermerk ist wichtig sonst bekommt ihr eins auf den Deckel.

//OOG:übrigens ist DIESER Godmode mit Caralee abgesprochen. Auch das sie mein Opfer des Tages ist ❤️;)

Begeben wir uns nahtlos zu Sünde Nummer zwei: Metagaming.
Das ist ja für mich persönlich die schlimmste Rollenspiel-Sünde die es gibt, weshalb hab ich ja zu Beginn schon angesprochen. Aber nicht nur weil Metagaming im Pen and Paper Bereich so ausufernde Züge annimmt, sondern vor allem, weil es ein absoluter Genickbrecher für Rollenspielneulinge ist. Fakt ist, dass man, wenn man gerade erst mit dem Rollenspielen beginnt, erst einmal lernen muss mit Metagaming umzugehen. Viele können das nicht von Heut auf Morgen. Aber ich greife schon wieder vorweg. Schauen wir erstmal was Metagaming ist:
Was ist Metagaming? Beispiel:
Ich hab ja in den vergangenen Posts schon mehrfach daraufhingewiesen wie wichtig es ist zwischen euch selbst als OOG-Person und eurem Charakter IG zu unterscheiden. Hier merkt man ganz besonders wem das gut und wem das nicht so gut gelingt. Es gibt Dinge, die wisst Ihr als OOG Person, euer Charakter als IG Person jedoch nicht.

Nun kommt die Kunst des Dummstellens ins Spiel. Wenn ihr in Situationen kommt in denen das was Ihr wisst, euer Charakter jedoch nicht, euch helfen würde besser zu reagieren als ohne dieses Wissen, DANN MÜSST IHR WIDERSTEHEN!

Metagaming ist also die Verwendung von Wissen, die euer Charakter nicht haben kann, um Situationen zu euren Gunsten zu beeinflussen.
Ein Beispiel folgt auf dem Fuße:

Die Aktuere: Alexa Jurola, ihr Verlobter Nikolai Damir und meine Kollegin Caralee VanLeaten.
Caralee und Nikolai sind ein wenig am flirten…..denn sind wir mal ehrlich, wenn die eigene Verlobte sich nicht entscheiden kann, ob sie einen nun ranlässt oder nicht, dann sucht man sich schon mal Ablenkung. Unsere Cara meint den Flirt aber alles andere als Ernst, immerhin hat sie eine eigene Beziehung am Laufen.

Als die üblicherweise aufbrausende und recht eifersüchtige Alexa von der ganzen Sache Wind bekommt, entscheidet sie sich jedoch die Situation zu ignorieren, denn Alexas Spieler weiß, dass Nikolai ohnehin sofort treudoof bei Alexa bleiben würde, wenn sie es wöllte.
Was ist daran jetzt falsch?
Alexa kann nicht wissen, dass Caralee keine ernsten Absichten mit ihrem Verlobten hegt, denn die beiden hatten bis dato nichts miteinander zu tun. Sie weiß auch nicht, dass Nikolai am liebsten ausschließlich und nur mit ihr zusammen wäre. Dementsprechend sollte sie hier etwas mehr in eifersüchtige Rachsucht (jeder der Alexa kennt stimmt mir hier zu) verfallen und der Kleinen Feuer unterm Arsch machen.

Ihr müsst immer daran denken was euer Charakter wissen kann und was nicht und dürft eure Handlungen nicht davon beeinflussen lassen, was ihr OOG wisst.


Metagaming ist übrigens auch als: Durchbrechen der 4. Wand bekannt. Jeder Deadpool-Fan weiß jetzt genau wovon ich rede. Und da mein Beispiel vielleicht ein wenig hinkt: Was Deadpool treibt ist Metagaming! Jaja warum einfach, wenn‘s auch schwer geht?

Last but not least, Sünde Nummer Drei: Powerplay:
das ist wohl am schwierigsten zu verstehen, wenn man mit den Anstands-geboten des Rollenspiels noch nicht so ganz vertraut ist. Das ist quasi die Nötigung des Rollenspiel-Universums und leider, wenn man etwas übereifrig bei der Sache ist, kann es schon mal vorkommen dass man Powerplay betreibt ohne es so richtig zu merken. Daher mein Rat: Wenn ihr viel über andere Spieler schreibt oder massive Interaktionen mit ihnen habt, lasst euren Post vorher von den betreffenden Spielern absegnen! Hier der Überblick:
Was ist Powerplay? Beispiel:
Wenn ihr einen Spieler mit euren Handlungen und Interaktionen zu einer Reaktion drängt, ohne dass der betreffende Spieler noch einmal darauf reagieren kann. Ihr seht schon, das ist recht leicht mit Godmoding zu verwechseln und manchmal haben die beiden auch einen nahtlosen Übergang zueinander. Powerplay zeichnet sich jedoch dadurch aus, dass euer Charakter so effektiv und perfekt wie möglich handelt. Am Beispiel sieht man es am besten:

Caralee und Tinka standen sich um Duell gegenüber. Tinka reagierte zuerst und schleuderte einen Tarantallegra auf ihre Gegnerin. Diese fing sofort unkontrolliert an zu tanzen und konnte daher kaum reagieren, als Tinka einen Expelliarmus auf sie richtete und ihr den Zauberstab so aus der Hand riss.
Was ist daran jetzt falsch?
In diesem Beispiel findet sich so so so viel Powerplay, dass sich mir schon beim Schreiben die Fußnägel nach oben rollten. Also fangen wir mal an!
Erstens: Ich durfte hier nicht einfach so festlegen, dass Cara dem Tarantallegra zum Opfer fällt. Sie hätte durchaus noch mit einem Protego oder ähnlichem reagieren können und diese Chance hätte ich ihr geben müssen. (Powerplay #1)
Die Option nehme ich ihr aber, indem ich direkt einen zweiten Zauber hinterherschicke ohne sie zu vor zu Wort kommen zu lassen. (Powerplay #2)
Und dann entscheide ich auch noch, das der Expelliarmus sitzt und sie ihren Stab auch nicht mehr zu fassen bekommt. (Powerplay #3)

Vermeiden lässt sich das aber eigentlich ganz einfach. Entweder lasst ihr eure Posts vorab gegenlesen. Dann werden euch die Besitzer der Charaktere schon selbst sagen wo sie gern noch reagieren würden. Oder ihr haltet euch an die Faustregel „Auf jede Aktion folgt eine Reaktion“. Immer wenn ihr mit einem Charakter interagiert, macht einen Stop und lasst diesen reagieren. Niemals 2 oder mehr Aktionen hintereinander in einem Post ausspielen!


Das war diesmal ein ziemlich sachlicher Post….das tut mir beinahe leid, aber ich hoffe, es bringt euch etwas Klarheit und hilft in Zukunft. Wenn ihr euch selbst übrigens als Opfer einer der drei Rollenspiel-Sünden seht, dürft ihr das übrigens auchjJederzeit einem Vertrauensschüler melden – die sollen ja auch was zu tun bekommen für ihr schickes Lila.
 
So bleibt ihr sündenfrei:
  • Spielt nicht mit fremden Puppen….also Charakteren.
  • Immer nur eine Interaktion pro Post – Dann erstmal eine Reaktion zulassen
  • Stellt euch dumm, egal wie schwer es euch fällt: euer Charakter weiß nicht zwangsläufig was ihr wisst.
  • Im Zweifelsfall, wenn in eurem Post viel mit anderen passiert: lasst es von den betreffenden Spielern immer vorher absegnen. Schickt ne Eule und alles ist gut!
 
Also auch wenn ich euch sonst immer zum sündigen Verhalten verleite, diese Drei lasst besser bleiben ;)
signature5d110f2b40ae8.gif
CODE BY TINKA