Es lebte einst ein armer Bauer, der außer einem kleinen Haus und einer Tochter nichts besaß. Seine Tochter war allerdings ein schlaues Mädchen. Sie baten den König um ein Stück Land, welches er ihnen gewährte. Als sie den Acker umgruben, um aussäen zu können, fanden sie einen goldenen Mörser. Aus Dankbarkeit für die Gnade des Königs, wollte der Bauer ihm den Mörser schenken.
Nichts besaß? Außer ein Haus und ein Kind? Das ist doch nicht nichts! Und was zum Kuckuck macht ein Mörser in einem Acker?
*schüttelt ungläubig den Kopf*
Naja, dieser Mörser war vielleicht ein Fund aus einer älteren Muggelsiedlung, oder so? Muggel scheinen ganz gern Sachen im Boden zu vergraben und wiederzufinden. Die Tochter riet jedenfalls davon ab, vom Fund des Mörsers zu berichten und gab zu bedenken, dass der König sicherlich auch den dazu passenden Stößel haben möchte.
Wollen wir wetten, dass er nicht auf seine Tochter hört? So sind doch alle Väter! Setzen immer nur ihren eigenen Kopf durch - meiner ist da auch immer besonders stolz und stur.
Das hat doch mit Stolz nichts zu tun. Die lieben Eltern wollen einfach nicht wahrhaben, dass die Kinder recht haben.
Dann hast du meinen Pa noch nie erlebt!
Mein Vater ist da auch etwas eigen, aber es gibt immer Möglichkeiten sich durchzusetzen. Und wenn alle Stricke reißen, darf man sich halt nicht erwischen lassen. Der Vater im Märchen hörte übrigens nicht.
HA!
War doch vorher schon klar, Mavilein.
*pattet klein Mavi*
*zieht eine Schmollschnute*
War es gar nicht...
Und wie die Tochter es vorausahnte, geschah es. Der Bauer hatte den Stößel nicht und wurde bei Wasser und Brot eingesperrt, bis er den Teil herbeigeschafft hätte.
Also ich sag’s mal so: Solange es Essen und ein Dach über den Kopf gibt, kann man sich ja eigentlich nicht beklagen… So mit den ganzen Ratten und der triefenden Kälte sowie Nässe in so einem Kerker…
Wasser und Brot nennst du ‘Essen’? Das ist schon eine Zumutung.
Aber immerhin besser, als nichts!
Also geht's ihm ja jetzt sogar besser, wenn er vorher nur ein Haus und eine Tochter hatte und jetzt sogar etwas zu Essen und Trinken. Aber wie soll er das Ding heranbringen, wenn er eingesperrt ist? Das ist doch nicht möglich, außer… er kann ‘nen Accio!
Du darfst das Stück Land und den Mörser nicht vergessen, den er noch anfangs dazu hatte! Also ganz so arm war er nun wirklich nicht.
Er hätte den Mörser mal besser verkauft oder einschmelzen und umarbeiten lassen. Zu Schmuck oder so. Und dann erst dem König angedreht, oder wem auch immer. Zurück zum Inhalt. Der Mann verweigerte die Nahrung und rief immer nur, dass er doch auf seine Tochter hätte hören sollen.
Wie war das? Wer nicht hören will, muss fühlen?
*nickt zustimmend*
Ja, hätte er mal auf sie gehört!
Ich hätte diese Nahrung auch verweigert, tz! Unverschämt. Von der Haltung des Mannes berichteten die Bediensteten dem König und dieser ließ den Eingesperrten herbeischaffen und stellte ihn zur Rede. Als er von dem schlauen Mädchen erfuhr, verlangte er, sie solle vor ihn treten. Der König wollte ihr ein Rätsel aufgeben. Wenn sie dies schaffte, würde er sie heiraten. Die Bauerntochter wollte es versuchen. Das Mädchen sollte zum König kommen und zwar so: Nicht angezogen, jedoch auch nicht nackt, nicht geritten oder gefahren, nicht auf dem Weg und auch nicht außerhalb des Weges.
Warum lässt die sich überhaupt auf diesen Schmu ein…? Gibt dem Ollen dieses Ding und ab mit denen. Aber das Rätsel finde ich super!
*liebt Rätsel ja sehr*
Mavi.exe has stopped
Mavi? Geht’s dir gut oder hast du ‘nen Systemausfall?
Mavi ist eben… Mavi.
*hust*
Könnte durchaus ein Rätsel aus Ravenclaw sein, oder? Gut, dass Mavi keiner ist. Er müsste immer warten, bis ihn jemand in den Gemeinschaftsraum lässt.
*klopft Mavi auf die Schulter*
*streckt Drys die Zunge raus*
Das muss ja genau der Richtige sagen!
Kannst die Zunge drin behalten, ich bin kein Arzt. Aber auch so weiß ich, dass Vögel sich bei dir wohlfühlen. Da musst du gar nicht in Ravenclaw sein.
*zwinkert*
Die Lösung der schlauen Tochter sah übrigens so aus: Sie zog sich aus, wickelte jedoch ein Fischernetz um ihren Körper, dieses band sie an den Schwanz eines geliehenen Esels, sodass er sie hinter sich herziehen musste. Dabei berührte nur ihr großer Zeh die Erde, sodass sie nicht auf dem Weg und nicht außerhalb des Weges war. Der König heiratete sie daraufhin und ließ ihren Vater frei.
Scheint mir, als wäre immerhin unsere Bauerntochter eine vollblütige Ravenclaw!
Ja, so ähnlich hatte ich mir die Lösung doch schon gedacht! Wobei ein Fell sicher auch gegangen und modischer gewesen wäre.
WOAH - Idee!
Stellt euch mal das Fell der Kelpie aus unserem ersten Märchen vor! Dann könnte sie sogar als Seehund auftreten und hätte das Rätsel mit nur einer einzigen Verwandlung gelöst!
Dann hätte sie trotzdem auf oder außerhalb des Weges robben müssen!
Ach Gnomkacke! Stimmt!
Jahre vergingen und eines Tages ritt der König auf einer Parade, um sich seinem Volk zu präsentieren. Viele Bauern befanden sich vor dem Schloss und verkauften ihre Wagen. Währenddessen wurde ein Fohlen geboren, das sich zwischen die Ochsen eines anderen Bauern legte. Dieser wollte es nicht mehr hergeben und behauptete, seine Ochsen hätten das Fohlen bekommen.
Naja, wie in der Muggelwelt gibt's auch in der Tierwelt Tiere, die andere adoptieren. Und ich finde, dass das eine wundervolle Sache ist.
Oder aber unser gute Bauer hat einfach zu viel am Kuhmist geschnüffelt…
Du weißt, was passiert, wenn… bah, lassen wir das! So stritten die Bauern und brachten dies dem König vor. Der sprach nur, dass derjenige das Fohlen behalten sollte, bei dem es gelegen hätte. Der richtige Besitzer klagte sein Leid vor der gnädigen Königin. Diese versprach ihm zu helfen, wenn er sie nicht verriet. So stellte der Bauer sich nach ihrem Rat am nächsten Morgen auf den Platz, an dem der König vorbeikommen sollte, warf sein Netz aus und tat so, als würde er Fischen.
War das etwa ihr Rat? Dass er so tun sollte, als ob er… Okay!
*fischt mit*
*hebt irritiert eine Augenbraue*
Warum… egal. Als der König verwundert fragen ließ, was das soll, bekam er zur Antwort, dass wenn zwei Ochsen ein Fohlen kriegen könnten, er auch ohne Wasser auf einem trockenen Platz fischen könnte.
Touché!
Das ist eine mega Aktion!
Definitiv! Der König glaubte nicht, dass er selbst auf diesen Einfall gekommen war. Weil der Bauer die Königin nicht verraten wollte, wurde er so lange misshandelt, bis er schließlich doch mit der Sprache herausrückte. Der König war darüber so enttäuscht, dass er seine Frau verstoßen wollte. Zum Abschied sollte sie sich das Schönste und Beste aus dem Schloss mitnehmen dürfen.
Wait! Das ist... Wow… Jemanden zu Unrecht behandeln, nur weil er recht hatte? Das ist krass! Wie stur muss der König bitte sein für sowas seine Frau zu verstoßen! Das ist unglaublich…
Ich sag nur: Mörser! Ziemlich unsympathisch, dieser Herrscher. Die Königin ließ daraufhin heimlich einen Schlaftrank bringen, um auf ihren Abschied zu trinken. Sie nahm nur ganz wenig davon, ihr Gemahl schlummerte bald tief und fest. Danach ließ sie ihn in ihr altes Bauernhaus tragen, wo er verwundert in ihrem Bett erwachte. Sie sprach zu ihm, dass sie nichts Lieberes und Besseres hätte finden können als ihn und ihn deshalb mitgenommen hätte. Vor Rührung kamen ihm die Tränen. Er nahm sie wieder mit in das Schloss, wo sie noch einmal heirateten.
Ende gut, alles gut!
*bekommt auch Pipi in den Augen und wischt die sich hastig weg*
Das ist ein wirklich schönes Ende… *schnief*
Nein! Ich heul gar nicht! Ich hab nur was in den Augen!
*reicht der Heulsuse ein Taschentuch*
Ich finde, das ist dadurch, dass sie ihn, obwohl er so fies war, mitnimmt, ein sehr merkwürdiges Ende. Das hat er nach diesem Handeln nicht verdient.
Seltsam ist das schon, aber sie muss es ja wissen und der König liebt seine Frau wohl wirklich, wenn er sie danach noch einmal geheiratet hat.
*klopft Mavi auf den Rücken*
Oh… Dankeschön!
*nimmt das Taschentuch verlegen an und schnäuzt einmal ordentlich hinein, während er sich brüderlich trösten lässt*
Mag sein, dass er das im Endeffekt nicht wirklich verdient hat, aber wenn man jemanden wirklich liebt, dann verzeiht man ihm selbst solche blöden Dinge.
Da versteh ich unsere kluge Bauerntochter also vollkommen!
Der Vorhang fällt - ‘Tschüss Märchenwelt!’